Frage an Miriam Block von Svenja G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Block!
Im Hamburger Hafen ist die weltweit größte Anlage für Wasserstoff-Elektrolyse (100 MW) geplant. Von der Energieversorgung hängt meine und auch Ihre Zukunft in Hamburg entscheidend ab, die Wasserstoff-Nutzung ist für die heimische Wirtschaft essentiell.
Meine diesbezügliche konkrete und eindeutige Frage an Sie lautet daher:
Wie wollen Sie ohne jegliche fundierte diesbezügliche Kenntnisse in der Wirtschaft oder der Forschung oder der Wissenschaft (außer einem nicht abgeschlossenem Masterstudium in Psychologie sind über Sie keine diesbezüglichen Informationen zu finden) "Wissenschaftspolitik" betreiben?
Freundliche Grüße
S. G.
Sehr geehrte Frau Gröbner,
danke für Ihr Interesse an meinen Erfahrungen mit Wissenschaftspolitik und meinem Bildungsweg.
Sie haben Recht - auf dem Flyer und der kurzen Vorstellung bei Abgeordnetenwatch ist dafür nicht viel Platz. Dass, auch in einer beliebigen Suchmaschine, von Ihnen dazu rein gar nichts, außer meinem fast beendeten Masterstudium der Psychologie, gefunden werden konnte, wundert mich.
Ich mache seit acht Jahren Hochschul- und Wissenschaftspolitik auf unterschiedlichen Ebenen: Sei es in Gremien der studentischen oder akademischen Selbstverwaltung, studentischen Projekten, hamburg- oder bundesweit. Besonders viel Expertise habe ich zu Nachhaltigkeit an Hochschulen gesammelt. Aktuell bin ich beispielweise an der bundesweiten Umsetzung des "Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung" im Bereich Hochschule als Teil des UNESCO Weltaktionsprogramms beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat zu dessen Entwicklung und Umsetzung unter anderem das Fachforum Hochschule eingerichtet, in das ich benannt wurde und aus dem heraus ich den Prozess begleite. Aber auch darüber hinaus habe ich in viele Bereiche Einblick gehabt und kann mich schnell in neue Aspekte einarbeiten.
In meinem Studium, Nebenjobs und Ehrenamt habe ich mir zudem viel Expertise angeeignet u.a. zu interdisziplinärer Zusammenarbeit, Umweltpsychologie und Hochschuldidaktik. Einen kleinen Einblick ermöglichen die Seite "Veröffentlichungen" und die Seite "Über mich" auf meiner Website (miriam-block.de).
Ansonsten möchte ich noch anmerken, dass sich möglicherweise unsere Sicht darauf unterscheidet, was die Aufgaben und Funktion von Abgeordneten sind. Abgeordnete werden als Vertreter*innen der Gesellschaft aus ihrer Mitte gewählt. Das heißt nicht als ausgewiesene Fachleute, wenn auch üblicher- und idealerweise mit Fokus auf einen Bereich, mit dem sie sich bereits vorher befasst haben. Abgeordnete sind im Austausch mit Fachleuten, eignen sich kontinuierlich neues Wissen an, wägen Infos ab und handeln gemäß ihrer Überzeugung. Sie haben außerdem die Möglichkeit, sich in den jeweiligen Ausschüssen durch eine Expert*innenanhörung zu informieren, ehe sie Entscheidungen fällen. Die Planungen der Anlage für Wasserstoff-Elektrolyse macht zum Beispiel die Behörde, in der ausreichend Fachkompetenz angesiedelt ist.
Mein Anspruch an Vertreter*innen der Gesellschaft ist, dass sie auch diese repräsentieren. Das heißt bspw. es braucht mehr junge Menschen in der Politik, mehr Frauen, mehr Menschen mit Migrationshintergrund und generell Menschen aus unterschiedlichen Lebens- und Bildungsphasen mit verschiedener politischer Erfahrung und Perspektiven. In diesem Sinne kandidiere ich und unterstütze andere Kandidat*innen.
Herzliche Grüße
Miriam Block