Frage an Milan Horacek von Thorsten W. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Horacek,
ich bin nicht verheirateter Vater einer bald 9jährigen Tochter.
Seit über acht Jahren bemühe ich mich, das Sorgerecht für mein Kind zu bekommen, um für sie sorgen zu können.
Der Mutter wurde das Sorgerecht vor acht Jahren entzogen, seitdem ist ein Amtsvormund Vertreter der elterlichen Sorge.
Als Vater besuche ich meine Tochter kontinuierlich alle 14 Tage am Wochenende und in den Ferien ist sie bei mir zu Hause, da sich das Jugendamt und Familiengericht für eine Heimunterbringung ausgesprochen hat. Es war ein langer Weg als nicht sorgeberechtigter Vater, ein Umgangsrecht so in der zeitlichen Qualität geregelt zu bekommen, das dem Wohl meines Kindes dienlich ist. Laut Gesetz ist eine Familienunterbringung einer stationären Unterbringung vorzuziehen, die Realität sieht jedoch wie in meinem Fall anders aus. Bisher sind alle meine Bemühungen, mein Kind ein zu Hause zu bieten, um ihr mit Fürsorge und Liebe eine -ihre- Familie zu bieten, abgelehnt worden. Es werden mir immer wieder Steine in den Weg gelegt und objektiv verliert die Gewährleistung und das Gerechtwerden des Kindeswohl mehr und mehr durch den Vormund an Realität, da sich das Jugendamt derzeit vage eine "eventuelle Rückführung" frühestens 2010 vorstellt. Das Jugendamt Braunschweig könnte jederzeit eine Überprüfung bei mir vornehmen. Da aber das Jugendamt Düsseldorf zuständig ist, ist meine Tochter weiter der Willkür ausgesetzt.
Als staatlich anerkannter Erzieher verfüge ich sowohl an ausreichender Fachkompetenz und als verantwortungsbewusster Mensch an Authentizität sorgender Vater sein zu können, zumal meine Eltern im selben Haus einen zusätzlichen optimalen sozialen Rahmen bieten, den meine Tochter auch liebevoll annimmt.
Den Interessen meines Kindes wird durch die Praxis des Jugendamtes nicht entsprochen. Mich würde interessieren, was Sie dazu sagen.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Weiß
Sehr geehrter Herr Weiß,
die Trennung einer Familie ist nie leicht.
Sowohl für die Eltern als auch für das Kind ist es schwer zu akzeptieren, dass ein Fremder darüber entscheiden soll in was für einem Umfeld man aufwächst, bzw. was am besten für das Kind sei.
Ein Kind sollte in der Umgebung aufwachsen in der es sich am besten entwickeln kann.
Dies muss nicht unbedingt eine klassische Familie sein.
Der zeitliche Aufwand, den Sie Ihrem Kind widmen, zeigt wie sehr Sie bemüht sind Ihrer Tochter solch eine Umgebung zu bieten.
Die Diskussion um Zuständigkeiten ist leider ein alltägliches Problem bei uns in Deutschland.
Geht dieser Streit aber zu Lasten eines Kindes ist dies doppelt schlimm, denn unabhängig davon wie das Jugendamt entscheidet, ist für mich die Ungewissheit, die durch diesen Streit entsteht, der eigentliche Stein des Anstoßes.
Da ich Ihre persönliche Situation nicht kenne, möchte ich mich zu dieser nicht äußern sondern Ihnen vielmehr zusichern, dass wir als Grüne uns immer dafür einsetzen werden dass Kinder in einer für sie optimalen Umgebung aufwachsen können.
Mit freundlichen Grüßen,
Milan Horáèek MEP