Frage an Michaela Engelmeier von Karl Ulrich M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Engelmeier-Heite,

vielen Dank für Ihre Antwort, die meine Fragen aber nur zum Teil beantwortet.

Dass die PKV "legalisierter Betrug" (Zitat meines Arztes) ist, weiß ich leider aus eigener Erfahrung. Und dass der Vorschlag von Herrn Bahr hahnebüchen ist, liegt auf der Hand.

Aber alles Lamentieren über die PKV nützt nichts, solange die GKV sich ähnlich verhält. Auch sie will keine potentiell risikobehafteten Mitglieder haben. Wer über 55 Jahre alt ist, dem ist der Zugang zur GKV bekanntlich aus ideologischen Gründen versperrt, sofern er - aus welchen Gründen auch immer - im 56. Lebensjahr nicht bereits GKV-Mitglied ist.

Darum nochmals meine Frage: Ist seitens der SPD geplant, diese Diskriminierung Älterer mit der Einführung einer Bürgerversicherung aufzuheben?

Wenn das nicht geplant ist, heißt das ja, dass die PKV keine neuen Mitglieder werben könnte, weil alle bis dahin nicht PKV-versicherten Erwerbstätigen zwangsweise der Bürgerversicherung angehören müssten. Alle unter 55-Jähringen könnten in die GKV zurückkehren. Übrig bliebe das Häuflein der über 55-Jährigen. Das würde alsbald zu enormen Beitragssteigerungen der PKV führen. Die dort noch Versicherten (vor allem Rentner) würden dann ihrem Schicksal überlassen.

Zur Klarstellung: Ich gehöre, wie viele andere, nicht zu denjenigen, die in jungen Jahren von Niedrigst-Beiträgen der PKV profitierten. Schon mein Einstiegsbeitrag lag in etwa in GKV-Höhe.

Denn jenseits aller Ideologie: Es gibt eine ganze Reihe von PKV-Mitgliedern, die möglicherweise aufgrund falscher Auskünfte - in meinem Fall war es die Falschauskunft meiner damaligen GKV - nach langjähriger GKV-Mitgliedschaft (bei mir: 35 Jahre) in die PKV gerieten.

Mit freundlichem Gruß
Karl Ulrich Müller