Michaela Engelmeier
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Frage von Lothar W. •

Frage an Michaela Engelmeier von Lothar W. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Kandidatinnen und und Kandidaten im Oberbergischen Kreis, als verkehrspolitisch aktiver Eisenbahner, der sich auch um den Oberbergischen Kreis kümmert, habe ich folgende Fragen:
Setzen Sie sich für die Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Köln-Gummersbach ein?
Setzen Sie sich für die Wiederherstellung der Zweigleisigkeit von Osberghausen bis Gummersbach ein und evt abschnittsweise bis Marienheide, damit Verspätungen eines Zuges nicht mehr auf den Gegenzug übertragen werden?
Würden Sie es untersuchen lassen, ob bei einer elektrifizierten Bahnstrecke Gummersbach-Köln es sinnvoll wäre die Züge von Lüdenscheid nach Waldbröl zu verlängern? Damit würde man die Kosten einer Wendeanlage in Gummersbach einsparen und den Zugbetrieb Gummersbach-Lüdenscheid wirtschaftlicher machen und den Anschluss nach Hagen sicherer machen.
Wie stehen Sie zum Spiekermann-Gutachten zur Wiehltalbahn?
Wurde darin berücksichtigt, dass die Wiehltalbahn kurz zurvor für eine Achslast von 20 t abgenommen wurde?
Wurden alle Kosten, die im Busverkehr eingespart werden können erfasst, darunter der geforderte Schnellbus Wiehl-Gummersbach?
Warum wurde in der Studie nicht danach gefragt, ob eine Form der Reaktivierung möglich ist, die den Kosten-Nutzen-Faktor erfüllt?
Werden Sie davor sorgen, dass der Kreis für die Versäumnisse seiner Bauaufsicht nachkommt und die zu nah am Gleis genehmigte Denklinger Industriehalle umbauen lässt?
Würden Sie prüfen lassen ob auf der Wiehltalbahn ein niederschwelliger ÖPNV für den Schülerverehr und das Wochenende bestellt werden könnte, anaolg zur Strecke des Ulmer Spatz?
Hochachtungsvoll, L. W.

Michaela Engelmeier
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr W.,

gerne beantworte ich Ihnen Ihre Fragen, wobei ich einige Fragen zusammengefasst habe.

Setzen Sie sich für die Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Köln-Gummersbach ein?
Setzen Sie sich für die Wiederherstellung der Zweigleisigkeit von Osberghausen bis Gummersbach ein und evt abschnittsweise bis Marienheide, damit Verspätungen eines Zuges nicht mehr auf den Gegenzug übertragen werden?

Ja. Auf meine Initiative hin ist der Generalbevollmächtigte der Deutschen Bahn in NRW, Herr Lübberink, mit mir Anfang des Jahres mit der RB 25 von Köln nach Engelskirchen gefahren. Auf der Fahrt haben wir uns ausgetauscht zum Thema Pünktlichkeit, zweigleisiger Ausbau der RB 25, der Elektrifizierung und der Hochstufung zur S-Bahn. Alle Punkte wurden wohlwollend aufgenommen. Allerdings sprachen und sprechen wir über ein Projekt, welches ggfs. erst im Jahr 2030 zu realisieren wäre.

Würden Sie es untersuchen lassen, ob bei einer elektrifizierten Bahnstrecke Gummersbach-Köln es sinnvoll wäre die Züge von Lüdenscheid nach Waldbröl zu verlängern?

Damit würde man die Kosten einer Wendeanlage in Gummersbach einsparen und den Zugbetrieb Gummersbach-Lüdenscheid wirtschaftlicher machen und den Anschluss nach Hagen sicherer machen.
Bei meinem o.g. Gespräch wurde auch deutlich, dass für die DB der Ausbau der RB 25 Priorität genießt. Alle anderen wünschenswerten Bahnprojekte in Oberberg werden hinten angestellt.

Wie stehen Sie zum Spiekermann-Gutachten zur Wiehltalbahn?

Wurde darin berücksichtigt, dass die Wiehltalbahn kurz zuvor für eine Achslast von 20 t abgenommen wurde?

Wurden alle Kosten, die im Busverkehr eingespart werden können erfasst, darunter der geforderte Schnellbus Wiehl-Gummersbach?

Warum wurde in der Studie nicht danach gefragt, ob eine Form der Reaktivierung möglich ist, die den Kosten-Nutzen-Faktor erfüllt?

Würden Sie prüfen lassen ob auf der Wiehltalbahn ein niederschwelliger ÖPNV für den Schülerverehr und das Wochenende bestellt werden könnte, analog zur Strecke des Ulmer Spatz?

Im Grundsatz finde ich die Reaktivierung der Wiehltalbahn gut. Hierfür sind auch mehrere Gutachten erstellt worden, zuletzt auf Initiative der SPD das sogenannte Spiekermann-Gutachten. Alle Gutachten sind von den Mitgliedern im Kreisentwicklungsausschuss des oberbergischen Kreises geprüft und in mehreren Sitzungen diskutiert worden. Im Kreistag ist dann der Beschluss gefasst worden, dass die Wiehltalbahn zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirtschaftlich betrieben werden kann. Diesen Beschluss muss ich akzeptieren.

Werden Sie dafür sorgen, dass der Kreis für die Versäumnisse seiner Bauaufsicht nachkommt und die zu nah am Gleis genehmigte Denklinger Industriehalle umbauen lässt?

Ich lade zweimal im Jahr den Landrat und die Bürgermeister zu einem Kommunaldialog mit der Regierungspräsidentin ein, der leider nicht von allen angenommen wird. Im Rahmen solcher Gespräche kommen auch solche Themen zur Sprache. Als Bundestagsabgeordnete habe ich gegenüber dem Landrat und den Bürgermeistern keinerlei Weisungsrecht. Ich kann nur Gespräche anbieten.

Mit freundlichen Grüßen

Michaela Engelmeier, MdB