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Frage von Sabine A. •

Frage an Michael Westenberger von Sabine A. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Westenberger,

ich habe Ihnen mein Anliegen bereits geschildert(Anfrage vom 20.1.08), mich möglicherweise aber nicht deutlich genug ausgedrückt.
Meine Tochter geht in den Doppeljahrgang eines Eimsbüttler Gymnasiums, der 2010 das Abitur ablegen wird.
Bereits jetzt, in der 10.Klasse, gibt es keine lehrplanbezogenen Schulbücher.
Für die Studienstufe, d.h. die letzten zwei Jahre des Gymnasiums, sind nicht ausreichend Bücher vorhanden, die Schüler werden mit Kopien arbeiten müssen.
Ich finde dies skandalös, zumal die Schule die Situation nicht zu verantworten hat, sie ist dem doppelten Jahrgang geschuldet. Können in dieser Lage nicht zusätzliche Gelder freigemacht werden?

Mit freundlichen Grüßen

S. Adler

Michael Westenberger MdHB
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Adler,

als Eimsbüttler Kommunalpolitiker musste ich mich erst einmal bei der Landespolitik und der Schulbehörde schlau machen, um zu erfahren, wie die Ausstattung der Schulen mit Büchern und hier im Besonderen der Studienstufe des 8-jährigen Gymnasiums zur Zeit gehandhabt wird:

Die 10. Klasse, die Ihre Tochter besucht, erfüllt für die Klassen des 8-jährigen Gymnasiums eine Doppelfunktion. Einmal ist sie die abschließende Klasse der Mittelstufe, zum anderen aber, wegen der verlängerten Stundenpläne in den Klassen davor, die Vorstufe der Studienstufe, welche im 9-jährigen Gymnasium die Klasse 11 war.

Wenn es auch noch keine maßgeschneiderten Schulbücher für den neuen Jahrgang 10 gibt, so ist der Unterrichtsstoff doch aus den jetzt vorhandenen Schulbüchern zu bearbeiten. Schließlich gibt es noch keine völlig neuen Lehrpläne.

Was nun die Ausstattung der Klassen mit Schulbüchern angeht, so ist dafür die einzelne Schule allein verantwortlich. Das Büchergeld, das die Schule einnimmt, hängt von der Anzahl der Schülerinnen und Schüler ab, die die Schule besuchen. Zusätzlich erhalten alle Schulen noch Zuweisungen für übrige Unterrichtsmittel; davon können durchaus auch Bücher gekauft werden, wenn es erforderlich ist und das Büchergeld nicht ausreichen sollte.

In den Übergangsjahren von G9 auf G8 mag der Bedarf an Schulbüchern größer sein als in den vorherigen Jahren, wenn noch keine Neuausgaben vorliegen. Dem sollte die Schule aber begegnen können, indem sie eben in diesen Übergangsjahren schwerpunktmäßig einen höheren Betrag für Schulbücher aus dem Gesamtetat für Unterrichtsmittel zur Verfügung stellt. Das von den Eltern zu bezahlende Büchergeld hat den Spielraum der Schulen dafür erfreulicherweise deutlich erhöht.

Setzen Sie sich bitte mit der Schulleitung in Verbindung und fragen Sie nach, wie es zu dieser "Bücherlücke" kommen konnte. Sie können sich aber auch an Ihre Klassenelternvertreter oder den Elternrat wenden, damit den Erfordernissen der Schülerinnen und Schüler entsprechend gehandelt werden kann.

Die Schulen haben die Schulreform zwar nicht zu verantworten, für die Lernbedingungen an der Schule tragen sie aber doch ein Großteil der Verantwortung.

Hoffentlich konnte ich Ihnen und Ihrer Tochter mit dieser Antwort weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen für den Lernerfolg Ihrer Tochter

Michael Westenberger