Michael Westenberger MdHB
Michael Westenberger
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Frage von Ute W. •

Frage an Michael Westenberger von Ute W. bezüglich Bildung und Erziehung

Guten Tag Herr Westenberger,

sicherlich ist Ihnen bekannt, dass die Kinderbibliothek in den Grindelhochhaeusern geschlossen werden soll. Nun hat sich Frau Schwemer-Martienßen recht deutlich dazu geaeussert, dass auch die Stadtteilbibliothek am Doormannsweg geschlossen werden soll. Wie stehen Sie und Ihre Partei dazu? Es gab bisher schon viel Buergerproteste gegen die Schliessungen, da es besonders fuer Kinder wichtig ist eine Bibliothek in Fussreichweite zu haben. Es gibt so viele medienwirkksame Aktionen fuer ´lesende Kinder´, wie die Seiteneinsteiger Tage, das Buchstart-Paket bei der U6 etc. Aber die langfristige und praktische Umsetzung, wie zum Beispiel ein Ausbau von dem sehr erfolgreichen Konzept der Kibi in kinderreiche Stadtteile, fehlen. Die Kinder sind doch die Zukunft unserer Stadt.

MfG Ute Wuensch.

Michael Westenberger MdHB
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Wuensch,

natürlich bin ich mit Ihnen einer Meinung, dass Kinder sprachlich gefördert werden müssen. Das ist allerdings in erster Linie die Aufgabe der Eltern. Die Frage ist aber, wie man Eltern für diese Aufgabe motivieren und anleiten kann, wenn sie nicht in der Lage oder gewillt sind, ihren Kindern Dinge zu erklären, Geschichten zu erzählen oder einfach nur genügend mit ihren Kindern zu sprechen. Eine Vernachlässigung der Sprache bei kleinen Kindern führt dazu, dass die Bildungsangebote in der Schule später nicht voll genutzt werden können. Mit dem Ergebnis, dass diese Kinder von vornherein weniger Chancen haben als andere. Deshalb werden so viele unterschiedliche Möglichkeiten angeboten, Kinder und auch Eltern an Bücher und das Lesen heranzuführen.

Die Kinderbibliothek (KiBi), die nach Auskunft der Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen ( HÖB) auf Grund der großen Zahl nachgefragter Veranstaltungen am Grindel aus allen Nähten platzt, soll 2008 in die Zentralbibliothek am Hühnerposten umziehen und dort als Medienzentrum für Kinder und als Modell- und Projektbibliothek für neue Konzepte und Veranstaltungsformate zur Leseförderung Hamburgweit mit den Stadtteilbibliotheken, Schulen und Kitas zusammenarbeiten. Das wurde von der Bürgerschaft so beschlossen.

Ebenso wie Sie, wollen alle Fraktionen in der Bezirksversammlung Eimsbüttel unbedingt den zentral gelegenen und gut angenommenen Bibliotheks- bzw. Bücherhallenstandort Grindel erhalten. Deshalb setzen wir uns wegen des Wegzugs der KiBi beim Senat und der HÖB ganz energisch für eine Kompensation ein. Wir stellen uns eine Nachbarschaftsbibliothek vor, hauptsächlich für Kinder bis zu 12 Jahren, in der aber auch Senioren die Möglichkeit haben sollen, Bücher und andere Medien auszuleihen. Ganz besonders soll in dieser Einrichtung auch die Sprach- und Lesekompetenz von Migrantenkindern gefördert werden, evtl. in Zusammenarbeit mit dem Integrationszentrum der Interkulturellen Begegnungsstätte in der Schäferkampsallee. Die CDU-Fraktion hat einen entsprechenden Antrag auf der letzten Sitzung der Bezirksversammlung eingebracht. Dieser Antrag soll jetzt interfraktionell bearbeitet und an den die HÖB und die zuständigen Behörden weiter geleitet werden.

Nun zu der von Ihnen geäußerten Befürchtung, dass die Stadtteilbibliothek im Hamburg-Haus am Doormannsweg geschlossen werden soll:
Ich habe mit Teilnehmern an der Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur, Integration und Sport gesprochen, auf der Frau Schwemer-Martienßen, die Leiterin der HÖB, zur Situation der Bücherhallen in Eimsbüttel gesprochen hat und auf die Sie sich in Ihrem Schreiben offensichtlich beziehen. Die Sitzungsteilnehmer meiner Fraktion haben mir versichert, dass Frau Schwemer-Martienßen sich dahingehend geäußert hat, dass keine der bestehenden Stadtteilbibliotheken geschlossen werden soll. Allerdings sei es auf längere Sicht vorgesehen, das Erscheinungsbild einiger Stadtteilbibliotheken, zu denen auch die Bücherhalle Eimsbüttel gehört, zu verbessern. Es könnte also sein, dass im Umfeld der Stadtteilbibliothek am Doormannsweg evtl. andere Räume angemietet werden, um die Bücherhalle attraktiver und effektiver zu gestalten.

Mit den besten Wünschen für ein gutes Jahr 2008
Michael Westenberger