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Michael Pardon
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Frage von Ignitus K. •

Frage an Michael Pardon von Ignitus K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Ich war bei drei Veranstaltungen der WASG Marzahn, halt, vier Veranstaltungen, denn auch die im Kulturzentrum Hellersdorf mit Sarah Wagenknecht habe ich besucht.
Zwei Veranstaltungen haben mich bei aller Symphatie für die WASG abgestoßen. So sehr, das ich wohl nicht mehr Mitgied ihrer Partei werden will.
Bei der Versammlung wo ich zum zweiten Mal anwesend war, das war in dem Klub Mosaik, konnte ich wahrnehmen wie ihrer Gruppe scheinbar unbekannte
Personen, aber offensichtlich Mitglieder ihrer Partei, die Versammlung versuchten zu dominieren. Sie gaben die Versammlungsleitung quasi an zwei drei Personen um einen im Bikerhabitus ab.
Vierzehn Tage später, in der nächsten Versammlung setzte sich das fort. Da agierten mehrere Personen um zwei Bikerfreunde. Wenn ich es richtig wahrnahm resignierten ihre Parteifreunde.
Verstehen Sie, Herr Dr. Pardon, so Basisdemokratie?

Mit freundlichen Grüßen

Ignitus Kahlsdorfer

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Antwort von
WASG

Sehr geehrter Herr Ignitus Kahlsdorfer,

mit Verlaub, als Teilnehmer bzw. sogar Versammlungsleiter der von Ihnen besuchten öffentlichen Mitgliederversammlungen kann ich mich zwar nicht an Sie als einer der überschaubaren Gäste erinnern, aber ungeachtet dessen entsprechen zumindest die von Ihnen so geschilderten Abläufe zum Teil den Tatsachen. Teilnehmer haben diese sicher auch Dritten gegenüber geschildert. Sei`s drum, ob angesehen oder nur gehört - zu den Tatsachen:
Ja, öffentliche Mitgliederversammlungen sind eben keine geschlossenen. Da kann es schon vorkommen, dass Gäste (grundsätzlich von uns erwünscht), ob Nichtmitglieder oder Mitglieder aus anderen Bezirken z.T. provozierend auftreten. Wir haben aber auch gute Erfahrungen mit Gästen sammeln können und bleiben daher offen. Nun wird ein Versammlungsleiter sicher die Leitung nicht an "Biker-Gestalten" abgegeben haben. Die Grenzen für einen "Rausschmiss" von darstellungssüchtigen, unsachlichen Gästen waren m.E. noch nicht überschritten. Es kommt halt auf das Maß zwischen Offenheit gegenüber Dritten und Konsequenz zur Durchführung der eigenen Versammlungslinie an. Da mögen Sie dies etwas enger sehen. Wenn Sie dadurch eine mögliche Mitgliedschaft zurückstellen, dann tut es mir für Sie leid. Es gibt ja auch andere gefestigtere Parteien, wo sicherlich Mitgliederversammlungen disziplinierter ablaufen. Ja, die Entwicklung von Basisdemokratie ist eben eine schwierige Sache.
Insofern bedarf ihrer weiteren Vervollkommnung auch innerhalb der WASG noch einiger Mühe. Und abschließend stimmen wir sicher wieder überein, dass z.B. unsere WASG-Veranstaltung im Kulturforum Hellersdorf mit Sahra Wagenknecht im Juni d.J., die ich einleiten konnte, sehr gut verlaufen ist. Will sagen, dass wir als junge Linkspartei WASG auch ordentliche öffentliche Veranstaltungen realisieren können. Sehr geehrter Herr Kahlsdorfer, besuchen Sie uns doch hin und wieder und beobachten unsere Fortschritte. Übrigens verzeichnen wir in diesen Tagen ein starkes Ansteigen beim Interesse, Mitglied unserer noch jungen Partei zu werden.

Mit freundlichen Grüßen Dr. Michael Pardon