Frage an Michael Kretschmer von Georg W. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Kretschmer,
in der Bundespressekonferenz vom 3. Juli 2020 antworten Sie auf die Frage von Herrn Jung, warum Sie sich beim Kophleausstieg nicht an die weitverbreiteten Empfehlungen vieler Expert:innen und Wissenschaftler:innen auf dem Gebiet des Klimaschutzes und der Ökonomie halten "Sie müssen nicht nur die Wissenschaftler:innen hören, deren Meinung Sie [gemeint ist Jung] gut finden, sondern alle..".
Als informierter Bürger kenne ich zwar abweichende Meinungen von der überwiegenden wissenschaftlichen Meinung, aber auch die - gerade im Klimakontext außergewöhnlich detailliert und aufwändig geführten - wissenschaftlichen Widerlegungen beinahe jedes/r einzelnen Wissenschaftler:in, der/die eine solche andersgeartete Meinung vertritt. Sie sprechen von "sozial verträglich" und "politisch machbar", obwohl es geradezu unangefochten wissenschaftlich belegt ist, dass ein anderer Kurs als die Einhaltung der Pariser Klimaziele sozial sehr unverträglich wird (das aber nicht laut auszusprechen und gleichzeitig Kohle zu protegieren schützt aber natürlich aktuell noch ihr Mandat - ich befürchte aber, dass Sie damit großen Schaden an zukünftigen Generationen anrichten, deren legitimen Ansprüche schlicht nicht repräsentiert werden aktuell). Weiter besteht großer wissenschaftlicher Zweifel daran, dass das beschlossene Kohleausstiegsgesetz die Einhaltung der Pariser Klimaziele durch die BRD möglich macht.
Deswegen bitte ich Sie darum, mir einige wissenschaftliche Quellen zu nennen, die Ihre implizite Behauptung stützen, es gäbe auch eine solide wissenschaftliche Grundlage für das aktuelle Kohlegesetz - gerne naturwissenschaftlicher, soziologischer, politologischer, ökonomischer Art oder auch disziplinübergreifende Publikationen. Können Sie das leisten?