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Michael Kretschmer
CDU
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Frage von Klaus W. •

Frage an Michael Kretschmer von Klaus W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Kretschmer,

Sie haben mit Tillich&Co. eine erfolgreiche Halbzeit der Koalition in Sachsen gefeiert. In allen Bereichen ist der Freistaat dank ihrer politischen Gruppierung Spitze. Wie schätzen Sie die Situation bei Hausärzten ein? Gibt es ihrer Meinung nach einen Ärztemangel in Sachsen? Wieso finden ihrer Meinung nach Versicherte keinen neuen Hausarzt wenn deren Arzt in Ruhestand geht? Bei wie vielen Ärzten sollte man ihrer Meinung nach "betteln" gehen um als Patient aufgenommen zu werden?
In gespannter Erwartung ihrer Antwort.

Klaus Wesely

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Wesely,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht, in der Sie mich auf den Arztmangel im ländlichen Raum ansprechen. Gern möchte ich Ihnen antworten.

Der Ärztemangel auf dem Land ist ein echtes Problem. Auf der einen Seite schlägt der demographische Wandel in der Ärztelandschaft gewaltig zu und führt dazu, dass Probleme bei der Nachbesetzung von offenen Stellen entstehen. Auf der anderen Seite sind junge Mediziner seltener bereit, sich in ländlichen Räumen niederzulassen. Es bleibt jedoch dabei, dass Deutschland heute eines der besten Gesundheitssysteme auf der Welt hat. Das soll auch so bleiben.

Deswegen wurden zahlreiche Gesetzesvorhaben in den zurückliegenden Jahren umgesetzt, die auf die beschriebene Entwicklung reagieren. Auf Bundesebene wurde eine Reform des Medizinstudiums beschlossen. Die Bundesländer sind aufgefordert, den Ausbildungsabschnitt „Hausarzt“ zu stärken. Länder sind in die Lage versetzt worden, Landarztquoten einzuführen. Von studentischen Praktika in Hausarztpraxen versprechen wir uns einen starken Anreiz für angehende Mediziner, den Beruf des Hausarztes kennen und schätzen zu lernen sowie für sich selbst als attraktive Berufsperspektive zu entdecken. Darüber hinaus steht die CDU für eine stärkere Verzahnung des ambulanten und stationären Sektors ein, um die ärztlichen Ressourcen besser zu nutzen. Genauso gilt es den Bereich der Telemedizin zu fördern, um weite Distanzen mithilfe der neuen digitalen Möglichkeiten schnell zu überbrücken.

Auf Landesebene unternehmen wir im Rahmen des Netzwerkes „Ärzte für Sachsen“ ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um Medizinstudenten für eine Niederlassung im ländlichen Raum zu gewinnen. So wurden Stipendienprogramme aufgesetzt, wie zum Beispiel das Programm „Ausbildungsbeihilfe“. Dabei erhalten 20 Medizinstudenten jedes Studienjahr eine gesonderte finanzielle Förderung, wenn sie sich dazu verpflichten, sich nach Abschluss des Studiums zum Facharzt für Allgemeinmedizin weiterbilden zu lassen und als Hausarzt außerhalb der sächsischen Großstädte niederzulassen. Genauso wichtig sind die finanziellen Anreize zur Niederlassung von Ärzten im ländlichen Raum, die von der Sächsischen Union vorangebracht wurden.

Klar ist auch, dass weiterführende Schritte notwendig sein werden, um die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Gesundheitsversorgung abzufedern. Die Schwerpunkte der Sächsischen Union haben wir u.a. auch zur Gesundheitspolitik im April 2017 in einem Positionspapier zur Bundestagswahl 2017 festgehalten. Das Positionspapier habe ich Ihnen zu Ihrer Kenntnisnahme im Anhang beigefügt.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Kretschmer

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