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Michael Kretschmer
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Frage von Jens S. •

Frage an Michael Kretschmer von Jens S. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Kretschmer,

Meine Frage bezieht sich auf die Kinderbetreuung in der Oberlausitz.
Seit September sind wir Eltern und meine Frau nimmt ein Jahr Elternzeit. Sie wäre gern länger zuhause geblieben aber das geht finanziell leider nicht.
Nun sind wir dabei sämtliche Kinderbetreuungseinrichtungen anzurufen um einem Krippenplatz im Oktober 2010 zu bekommen. Leider mussten wir feststellen, dass wir am besten schon vor drei Jahren uns auf die Wartelisten hätten eintragen sollen!
Wo man auch anruft, überall das gleiche. Entweder man kommt auf eine Warteliste wo die Wartezeit locker zwei Jahre beträgt, oder man wird gar nicht erst aufgenommen.

Meine Frage ist, was können wir in unserer Situation machen? Das Elterngeld in die Länge ziehen oder auf das Landeserziehungsgeld zurückgreifen ist finanziell nicht machbar!Mit anderen Worten, wir stehen ziemlich auf dem Schlauch.
Wann wird sich das Betreuungsangebot in der Region bessern?

Mit freundlichen Grüßen
Jens Schramm
Mit freundlichen Grüßen, Jens Schramm

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Sehr geehrter Herr Schramm,

erst einmal möchte ich Ihnen noch nachträglich meine Glückwunsche zur Geburt Ihres Kindes aussprechen, verbunden mit viel Freude, Kraft und Ausdauer für die Bewältigung der nun vor Ihnen liegenden neuen Herausforderungen im Alltag. Eine der Herausforderungen haben Sie bereits selbst angesprochen – die Kinderbetreuung.

Die von Ihnen geschilderte Situation kann ich sehr gut nachvollziehen. Leider kann ich Ihnen heute keinen Krippenplatz oder eine alternative Lösung anbieten, dazu sind in der Tat in erster Linie die Mitarbeiter der Abteilung Kindertageseinrichtungen der Stadtverwaltung Löbau Ihre Ansprechpartner und Berater. Falls Ihnen dort nicht weitergeholfen werden kann, ist Ihr nächster Ansprechpartner die Mitarbeiterin des Sachgebietes Kinder-, Jugend- und Familienarbeit vom Jugendamt des Landkreises Görlitz, Frau Schulze.

Meinerseits versichere ich Ihnen, dass ich mich sowohl im Bundestag als auch auf landespolitischer Ebene weiterhin für die Unterstützung der Familien stark machen werde, denn sie sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. Und dazu gehört in erster Linie auch die Schaffung eines verlässlichen Umfeldes für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Der Freistaat Sachsen als auch der Bund haben in den vergangenen Jahren bereits wichtige familienfreundliche Vorhaben umsetzen können. Die sächsische Regierung hat sich das Ziel gesteckt, Sachsen zum familienfreundlichsten Bundesland zu machen. Wichtigste Aufgaben bis dahin sieht sie u.a. im Ausbau und der Verbesserung der Betreuungsangebote für Kinder von Berufstätigen, beispielsweise auch durch die Erweiterung des Betreuungsangebotes von Tagesmüttern. Hervorheben möchte ich ferner noch einmal, dass Sachsen als eines von wenigen Bundesländern überhaupt ein Landeserziehungsgeld zahlt.
Ab dem 1. August 2013 werden wir einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für alle Kinder vom vollendeten ersten bis zum vollendeten dritten Lebensjahr einführen. Dabei setzt die Bundesregierung auf ein vielfältiges Betreuungsangebot. In Angriff genommen wird auch eine deutliche Profilierung der Kindertagespflege – die familiennahe Betreuungsform. In diesem Bereich sollen allein 30 Prozent der neuen Plätze entstehen. Für diejenigen Eltern, die ihre bis drei Jahre alten Kinder nicht in Tageseinrichtungen betreuen lassen wollen oder können, soll ab 2013 eine monatliche Zahlung – Betreuungsgeld - eingeführt werden.

Auch wenn ich Ihnen in Ihrer derzeitigen Situation nicht weiterhelfen kann, so möchte ich mit diesen Zeilen einfach nochmal deutlich machen: Es geht voran, aber natürlich liegt noch ein steiler Weg vor uns, insbesondere den Kommunen, um den Ausbau eines qualitativ hochwertigen Betreuungsangebotes in Deutschland bis 2013 umzusetzen. Dazu müssen Bund, Länder und Kommunen weiter an einem Strang ziehen. Gefordert sind hier aber auch diejenigen, die sich im Bereich der Kinderbetreuung engagieren, allen voran Unternehmen, die Kitas schaffen wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Kretschmer

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