Wie wollen Sie sichern, dass das Gas der "vollen" Speicher bei uns in Deutschland bleibt?

Sehr geehrter Herr H.,

die Bundesregierung hat im Laufe dieses Jahres große Anstrengungen unternommen, für den Winter Vorsorge zu treffen und die Gasspeicher zu füllen. Blicken wir zurück auf den letzten Winter, so waren die deutschen Speicher von Gazprom Germania nicht gefüllt. Hier wurde mit Energie und der Versorgungssicherheit schon vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine Politik gemacht. In Folge des russischen Kriegs in der Ukraine haben wir Europäer entschieden, uns von russischen fossilen Energien unabhängig zu machen. Gerade Deutschland hatte hier eine erschreckend starke Abhängigkeit, welche durch die Pipeline Nord-Stream und den Verkauf kritischer Infrastruktur wie Gasspeichern und Raffinerien in der Vergangenheit noch erhöht wurde.

Binnen eines guten halben Jahres ist es uns als Bundesregierung gelungen, dies entscheidend und dauerhaft zu ändern. So importieren wir keine Kohle mehr aus Russland, mit den Lecks in der Nord-Stream-Pipeline ist auch der Gasimport zum Erliegen gekommen.
Unsere Energiesicherheit bei Gas stellen wir dank erhöhter Lieferungen aus den Niederlanden und Norwegen sicher, gleichzeitig wird über andere Nachbarländer mehr Gas zu uns geleitet. Außerdem bauen wir eine Anlandeinfrastruktur für Flüssiggas (LNG) und grünen Wasserstoff auf.
Wir haben ehrgeizige Ziele zur Befüllung aller Speicher gesetzt und diese immer vorfristig erreichen können. Teils wurden die Betreiber der Speicher unter Treuhandverwaltung gestellt. So obliegt die Kontrolle über die Gasspeicher nicht mehr russischen Firmen. Im Winter werden die Gasreserven für Privathaushalte, öffentliche Einrichtungen und die Wirtschaft nach Bedarf genutzt. Dabei kann jede und jeder durch Sparsamkeit helfen, den Gasverbrauch niedrig zu halten. Im Rahmen der europäischen Solidarität auf dem Binnenmarkt können wir anderen Ländern helfen, genauso wie andere Länder uns in den vergangenen Monaten solidarisch beim Aufbau dieser Reserve geholfen haben. Als Europäer stehen wir hier zusammen.