Michael Haberkorn
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von peter s. •

Frage an Michael Haberkorn von peter s. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

sehr geehrter herr haberkorn,

ihre parteigenossen finden gefallen an den einsätzen unserer kampftruppen im ausland. die friedensschalmeien der grünen sind den kriegsfanfaren auch der grünen gewichen. die grünen haben schnell gelernt. der vorschlag vom jetzigen friedens-verteidigungsminister hr. jung, ein denkmal für gefallene soldaten errichten zu lassen, sollte unseren bezirk anspornen, dieses denkmal bei uns zu errichten. das schafft arbeitsplätze und wertet unseren bezirk auf ! setzen sie sich für die errichtung dieses denkmals in unserem bezirk ein ?

mfg
peter seidel
bürger westberlins

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Herr Seidel,

schade, dass Sie sich nur als Bürger Westberlins betrachten. Der Vorschlag von Jung ist mir entgangen - ich finde ihn auch (noch) nicht zeitgemäß. Wenn sich Deutschland auf Grund genauer Definitionen an friedenssichernden Einsätzen beteiligt, kann es irgendwann auch sinnvoll sein, gefallenen Soldaten für ihren Einsatz zu gedenken.

Dahinter steht meine Überzeugung, dass diese Welt eine Friedensmacht (UNO) dringend nötig hat, um z.B. der hemmungslosen USA-Hegemonie etwas entgegen zu setzen. Ich unterscheide zwischen kriegerischer Unterstützung (Irak) und Kriegsverhinderung. Letzteres unterstütze ich, auch weil die Bundesregierung in solche Situation um Hilfe ersuchen würde und nicht im Ernst verlangen kann, fremde Soldaten für sich sterben zu lassen, selbst aber diesen in ihrem Land nur Aufbauhilfe anzubieten (Friedhöfe anlegen?).
Die Welt ist nach dem kalten Krieg noch komplizierter geworden, und der Pazifismus als Grundeinstellung 1000mal wertvoller als Kriege zu führen. Ich bin aber inzwischen pessimistisch genug, notfalls Kriege durch Krieg verhindern zu wollen - die Latte dafür ist aber sehr hoch; vorher müssen alle diplomatischen Wege, wirtschaftlichen Sanktionen und sonstige Einfälle probiert worden sein. Insofern: Wer für den Frieden sterben muss, verdient ein Andenken.

Mit freundlichem Gruß
Michael Haberkorn