Frage an Michael Freiberg von Johannes K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Wieso setzen Sie sich nicht für den Mindestlohn ein?
Sehr geehrter Herr Koch,
Ihre Festellung, dass ich mich nicht für die Einführung eines Mindestlohnes einsetze, irritiert mich, da ich mich zu diesem Thema bisher nicht geäußert habe.
Richtig ist, dass hier innerhalb der CDU verschiedene politische Strömungen bestehen. Während der Arbeitnehmerflügel der CDU eine bejahende Position einnimmt, sieht der größere Teil der CDU diese Forderung eher skeptisch und befürchtet einen Arbeitsplatzabbau.
Ich halte die einfache politische Forderung nach Mindestlöhnen für nicht ausreichend dargestellt. Für mich gilt zuerst die in Deutschland bestehende, sich bewährte und daher gute Tarifautonomie zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Weiterhin halte ich eine gesetzliche Regelung für eine bundesweite Einführung des Mindestlohns für einen falschen Schritt. Der Staat würde sich einmischen und die ja bestehenden Tarifpartner entmachten. Hierfür sehe ich bundesweit keine Erfordernis, dann müssen sich die Tarifpartner regional verständigen und ihre Aufgabe erledigen.
Aber ich bitte auch zu berücksichtigen, dass die Rechnung nie ohne den Wirt gamacht werden sollte. Die Einführung von einem Mindestlohn hat eine ausgaberelevante Wirkung für die Arbeitgeber und es würde mich sehr interessieren, welche Konsequenzen sich eventuell auf die jeweilige Arbeitsplatzsituation ergeben. Denn ich bin nicht für einen Mindestlohn, der Arbeitsplätze vernichtet und Menschen in die Arbeitslosigkeit führt.
Sie sehen an dieser Antwort, dass Ihre einfach gestellte Frage sich doch nicht so einfach beantworten läßt, wenn man mit diesem Thema ehrlich umgeht.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Freiberg