Frage an Michael Cramer von Béla G. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Cramer,
Ich schreibe Ihnen in Zusammenhang mit der Frage, "Sollen Provisionen für den Verkauf von Finanzprodukten verboten bzw. wenigstens an die Kund_innen weitergereicht werden?"
welche im Rahmen der Finanzmarktrichtlinie “Mifid II” im Plenum verabschiedet wird.
Wie werden Sie sich bei dieser Abstimmung verhalten? Und hatten Sie in Zusammenhang mit dieser Abstimmung Kontakt mit Lobbyisten - wenn ja - mit wem?
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Geißelhardt,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.
Wir Grünen haben uns im gesamten Gesetzgebungsprozess bei diesem Thema eindeutig positioniert: Die beste Lösung zur Vermeidung von Falschberatung und Interessenskonflikten auf Kosten der Verbraucher wären ein Trennbankensystem und ein vollständiger Umstieg zur Honorarberatung gewesen. Im Europäischen Parlament fand diese Lösung jedoch keine ausreichende Unterstützung. Eine genaue Darstellung der Positionen der Grünen im Europäischen Parlament finden Sie auf der Webseite meines zuständigen Kollegen Sven Giegold unter http://www.sven-giegold.de/2012/grunes-hintergrundpapier-abstimmung-uber-die-mifidmifir-reformgesetze-im-ausschuss-fur-wirtschaft-und-wahrung-im-europaparlament/
Da wir unsere Forderung nicht durchsetzen konnten, haben wir uns dafür stark gemacht, dass zumindest alle Provisionen an die Endverbraucher weitergeleitet werden müssen. Leider haben die Sozialdemokraten einen entsprechenden Kompromiss im letzten Moment aufgekündigt.
Im Plenum werden wir erneut versuchen, die Weiterleitung der Provisionen an die Verbraucher durchzusetzen.
Ich persönlich hatte in diesem Zusammenhang keinen Kontakt zu Lobbyisten.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Michael Cramer