Frage an Michael Cramer von Heike F. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Cramer,
auf Ihre Antwort vom 24.2.09 zum Thema BBI von Herrn Pohland, erklären Sie, dass der gerichtlich bestätigte Standort für die Region BB – eine gute Entscheidung ist, obwohl der vom damaligen Umweltminister Platzeck im Raumordungsverfahren 1996 erklärt hat, dass Schönefeld am wenigsten geeignet ist. Auf die Fragen von Herr Pohland erkenne ich jedoch keine konkreten Antworten. Am 19.4.09 berichtete die ARD - RBB , dass in Blankenfelde - Mahlow ( Landkreis TF ) eine Schulklasse unter Lärmbedingungen mit Schallschutzfenstern und Lüftungsanlage unterrichtet wird. Fazit : Die Kinder klagen unter den Lehrbedingungen, die Techniker sagen bei der Anlage ist alles in Ordnung.
Herr Cramer mich würde interessieren, wie Sie auf die Feststellung kommen, dass der ausgelobte BBI ein guter Standort ist. Ferner bitte ich um Auskunft, was aus der Forderung der Grünen , Grüne Liga, dem BUND – Hessen ( Quellenangabe : http://www.bund-hessen.de/airport/flughafenzukunft.html , Podiumsdiskussion am 4.6.2009 in Mainz mit Herrn Cramer u.a. ) geworden ist, Flugverkehr unterhalb 600 km Streckenlänge grundsätzlich abzulösen. Wie sieht die Forderung der Grünen nach unabhängigen Messstationen für Feinstaub und „ Lärm“ an Flughäfen aus und wie arbeiten die Grünen z.B. mit dem DFLD zusammen.
Vielen Dank für Ihre Antwort im Name von Brandenburger Bürgern im Gebiet Schönefeld
Sehr geehrte Frau Franke,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage! Wenn meine Antwort auf die Frage von Herrn Pohland nicht deutlich genug war, versuche ich noch einmal konkreter:
Es steht außer Frage, dass Flughäfen eine Belastung für die Gesundheit der anwohnenden Bevölkerung darstellen. Großprojekte wie Flughäfen stellen in jedem Fall einen erheblichen Eingriff in das Leben der Anwohner und der Umwelt dar, nicht nur, was die Lärmbelastung angeht. Es ist mir daher sehr wichtig, den Lärmschutz auf lokaler Ebene umzusetzen, da Lärmemissionen ein eklatantes Gesundheitsrisiko sind, weshalb auch die EU mit ihrer Lärmschutzrichtlinie auf diese zunehmende Belastung reagiert hat. Ich fordere daher ein striktes Nachtflugverbot für BBI. Darüber hinaus müssen alle technisch-möglichen Maßnahmen ergriffen werden, um die Anwohnerinnen und Anwohner vor Lärm- und Luftbelastung auch am Tage durch die Einhaltung strengster Grenzwerte zu schützen. Das dies nie vollumfänglich möglich sein wird, ist mir bewusst. Die zur Schule gehenden Kinder im Umkreis sollten selbstverständlich die gleichen Lernbedingungen haben wie alle anderen Kinder. Ich möchte daher noch einmal betonen, dass ich mich aus diesem Grund auch weiterhin im Europäischen Parlament dafür einsetzen werde, dass die Grenzwerte verschärft und die Verlagerung vom Flug- auf den umweltfreundlichen Eisenbahnverkehr verlagert wird.
Der Fortschritt für die Region Berlin-Brandenburg besteht meiner Meinung nach also nicht darin einen Flughafen zu haben, sondern dass dank BBI zwei weitere geschlossen werden, insgesamt also die Belastung für die Gesamtregion weniger wird. Da in der Berliner Innenstadt einfach mehr Menschen leben, als in Schönefeld, ist daher die Entscheidung auf den Standort BBI gefallen. Das ist gegenüber den Menschen, die dort leben und ihre Heimat haben nicht schön. Trotz aller Bedenken halte ich „nur“ EINEN Flughafen immer noch besser als DREI Flughäfen.
Das Problem, dass sie zu Recht beschreiben, lässt sich allerdings nur dadurch lösen, dass weniger Menschen fliegen und dafür mehr Menschen mit der Bahn fahren.
Ich hoffe Ihre Anfrage damit beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Cramer