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Frage von Frank L. •

Frage an Michael Büker von Frank L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo, was sind Ihre Ziele in der Bezirksversammlung Mitte? Was sollte für die Attraktivitätssteigerung der Stadtteile Hamm, Horn und Billstedt getan werden?

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Hallo, Herr Lührßen!

Als Bezirksabgeordneter wäre es mir besonders wichtig, die Arbeit der Bezirksversammlung in der Öffentlichkeit bekannt und transparent zu machen. Viele Bürger fühlen sich zurecht ausgeschlossen von der Lokalpolitik, ihnen fehlen öffentliche und einfach zugängliche Informationen über die Entscheidungen, die im Bezirk getroffen werden. Außerdem fehlen ihnen echte Beteiligungsmöglichkeiten und ein Dialog mit Entscheidungsträgern, in dem sie ernst genommen werden. Die viel beklagte Politikverdrossenheit ist damit von der Politik selbst gemacht.

Ich wohne selbst seit zwei Jahren in Hamm und kann sagen, dass ich mich hier wohl fühle. Zweifellos gibt es aber vieles, das besser gemacht werden sollte:

Keine der U-Bahn-Stationen Burgstraße, Hammer Kirche und Rauhes Haus ist barrierefrei ausgebaut, sodass im ganzen Stadtteil Hamm die Anbindung an den Öffenlichen Nahverkehr für alte Menschen, Menschen im Rollstuhl oder Eltern mit Kinderwagen sehr problematisch ist. Hier muss sich unbedingt etwas tun, die bisherigen Bemühungen der Hochbahn sind nicht ausreichend.

Für alle erwähnten Stadtteile ist es außerdem wichtig, dass mit Jugendzentren, Sportvereinen und anderen Angeboten für Jugendliche und aktive Menschen immer ein Angebot besteht, sich sinnvoll zu betätigen. Dabei kann und muss die Politik aktiv mithelfen: Fördergelder und das Bereitstellen von Raum und Räumen kann viel bewirken.

Außerdem gehört zu einem attraktiven Stadtteil, dass der öffentliche Raum lebenswert ist. Der Hammer Park ist in meinen Augen ein schönes Beispiel dafür, er wird gern von den Anwohnern genutzt und ist wertvoll für den Stadtteil. Aber auch für Billstedt mit seinem eigenen Zentrum muss dasselbe gelten: Hier darf nicht der Kommerz, sondern das Zusammenleben im Vordergrund stehen. Als Negativbeispiel drängt sich mir das Zentrum von Bergedorf auf: Hier gibt es einen gründlich sanierten Teil der Innenstadt mit sehr vielen Geschäften, der von einem privaten Sicherheitsdienst bewacht wird, der das Hausrecht hat und nach Belieben Menschen dieses Teils der Innenstadt verweisen kann. Solche Ausgrenzung zugunsten der Geschäfte darf es in meinen Augen nicht geben. Stattdessen muss ein Stadtteilzentrum für alle Menschen einladend sein und ihnen auch abseits von Konsum einen angenehmen Aufenthalt und sinnvolle Beschäftigung erlauben.

Zuletzt möchte ich aus persönlicher Erfahrung anmerken, dass die großen backsteinernen Wohnhäuser, die gerade Hamm prägen, teilweise dringend sanierungsbedürftig sind. So schön ich sie äußerlich finde, so wenig ist es akzeptabel, dass an den Wasser- und Elektroinstallationen zum Teil seit Errichtung der Häuser keine Erneuerungen vorgenommen worden sind. Regelmäßig beklagen Handwerker bei kleineren Instandsetzungen, dass viel umfassendere Maßnahmen notwendig seien, aber absichtlich nicht vorgenommen würden. Aufgrund der extremen Wohnraumknappheit in Hamburg ist es dennoch kein Problem, Mieter zu finden - die teilweise dramatischen Szenen bei Wohnungsbesichtigungen dürften vielen bekannt sein. Hier kann nur durch eine Verbesserung der Wohnsitutation in ganz Hamburg, für die sich auch die Piratenpartei einsetzt, nachhaltig Abhilfe geschaffen werden.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zufriedenstellend beantworten! Falls nicht, fragen Sie gern noch einmal nach.

Viele Grüße aus Hamm,
Michael Büker