Sie sind der Meinung, daß Russland den Krieg nicht gewinnen darf. Wie sieht Ihr Plan B aus, wenn sich die USA aus der Ukraine-Unterstützung zurückzieht?
Sehr geehrter Herr Hakverdi:
Sie haben in einer Vielzahl an Beiträgen die Ukraine-Politik der Bundesregierung verteidigt und die Sanktionspakete sowie die Waffenlieferungen gutgeheißen. Sie sahen Russland bereits in eine schwere Rezession rutschen und gaben die Parole raus, daß Russland den Krieg nicht gewinnen dürfe.
Nun hat die neue US-Administration erstmals Details genannt, wie sie die Zukunft der Ukraine sieht. Die USA halten dabei schmerzhafte Zugeständnisse Kiews für unausweichlich - unter anderem den Verzicht auf einen NATO-Beitritt. Außerdem sehen die USA Europa weitgehend alleine in der Pflicht, die Ukraine zu unterstützen und einen Frieden militärisch abzusichern - ohne amerikanische Truppen (n-tv.de/politik/USA-rufen-fuer-Europa-die-Zeitenwende-aus-article25558520.html).
Glauben Sie, daß die Kriegsziele noch erreichbar sind? War es ein Fehler, gänzlich auf Diplomatie zu verzichten? Wie sieht Ihr Plan B aus, wenn die Amerikaner sich zurückziehen?
MfG N.R. +++
Sehr geehrter Herr R.,
Vielen Dank für Ihre Frage.
Wir bekennen uns klar zur fortgesetzten diplomatischen, militärischen, finanziellen und zivilen Unterstützung der Ukrainerinnen und Ukrainer in ihrem Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Wir begrüßen ausdrücklich alle Friedensinitiativen, die unter Mitwirkung der Ukraine auf eine dauerhafte und gerechte Beendigung des Krieges gerichtet sind. Die Souveränität, die territoriale Integrität der Ukraine und ihr legitimes Sicherheitsinteresse müssen dauerhaft garantiert werden.
Für uns bedeutet die aktuelle Entwicklung, dass sich die europäischen Nationen darauf einstellen müssen ab sofort mehr Eigenverantwortung für die Sicherheit Europas zu übernehmen. In allererster Linie müssen wir sehr viel mehr Geld für unsere Sicherheit und Verteidigung ausgeben, um Russland vor weiteren Angriffen auf die Ukraine, andere europäische Nachbarn oder uns abzuschrecken.
Mit freundlichen Grüßen
Metin Hakverdi
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