Frage an Mehrdad Mostofizadeh von Andreas J. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Mostofizadeh,
die Stadt Essen leidet unter der Last des Autoverkehrs. Wenn ich mich nicht irre werden gerade einmal 3% aller Fahrten mit dem Fahrrad zurückgelegt.
Als Berufspendler (Fahrrad und Bahn) zwischen Kettwig und Dortmund interessiert es mich brennend von Ihnen zu erfahren, inwieweit sich die Grünen konkret für einen beschleunigten Ausbau des Radschnellweg 1 auf dem Stadtgebiet Essen bemühen und ob ihrerseits Konzepte vorliegen, die eine Vernetzung des Stadtgebietes mit dem RS1 vorsehen (z.B. Vernetzung des Essener Süden zu den nächstgelegenen Zufahrtspunkten des geplanten RS1 mit zusammenhängenden Radwegen.)
Vielen Dank für eine konkrete Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
A. J.
Sehr geehrter Herr J.,
bitte entschuldigen Sie die späte Antwort. Als Abgeordneter aus Essen ist es auch mir ein dringliches Anliegen, dass der Radschnellweg 1 zügig weiter ausgebaut wird. Neben den kleinen Anfragen an die Landesregierung bspw. zum Lückenschluss im Bereich des Eltingviertels oder dem Winterdienst auf dem RS 1, habe ich auch mehrfach das Gespräch mit dem Bahnbevollmächtigten NRW und dem Stadtdirektor der Stadt Essen gesucht.
Im Bereich Eltingviertel ist es dringend notwendig für eine Übergangslösung zu sorgen. Darauf haben ADFC und Essener Grüne auch durch öffentliche Aktionen hingewiesen.
Insbesondere im Nord-Süd-Verkehr fehlen bisher gute Alternativen zum PKW, wie auch ÖPNV-Angebote nur unzureichend vorhanden sind. Bisher wurden drei verschiedene Korridore der Wegeführung geprüft. Wir Grüne favorisieren für den „RMSR Radschnellweg Mittleres Ruhrgebiet“ eine Trasse, die die Bottroper Innenstadt mit einbezieht und deshalb das höchste Potenzial für zusätzliche Nutzerinnen und Nutzer bietet.
Zuletzt hat die Ratsfraktion der Grünen im Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung am 20.9. und im Rat am 26.9. eine Beschleunigung der Planungen für den Ruhr-Radschnellweg beantragt. Wir sind sicher, dass eine Beschleunigung durch eine geschickte Abschnittsbildung erreicht werden könnte.
So könnte bspw. mit der Planung und baulichen Umsetzung des Abschnitts zwischen Stadtgrenze Wattenscheid/Gelsenkirchen und Stoppenberger Bach sofort begonnen werden.
Wir Grüne fordern eine Gesamtstrategie für den Radverkehr in Essen und in ganz NRW, die über den Freizeitnutzen hinausgeht. Dazu gehören aus unserer Sicht die Verknüpfung von Rad und ÖPNV, Radstationen, Winterdienst, sichere Radwege in der Innenstadt und eine gute Beschilderung der Radwege.
Mit freundlichen Grüßen
Mehrdad Mostofizadeh