Frage an Mechthild Dyckmans von Theo P. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dyckmans,
auch ich habe eine Frage zur ezigarette. Ich war über 33 Jahre Raucher, habe schon ein paar Mal mit den ach so tollen Nikotinersatzpräparaten versucht, auf zu hören. Und dies mit Unterstützung meines Hausarztes. was hat es mir gebracht? Ich habe unnötig Geld ausgegeben und leide an Asthma Bronchiale. Seit 6 Monaten dampfe ich eine ezigarette. Ich war vor kurzem noch einmal beim Lungenfacharzt und habe einen Lungenfunktionstest machen lassen. Dadurch, dass ich nicht mehr rauche und keine Schadstoffe aus den Zigaretten mehr einatme, hat sich mein Lungenvolumen um 15% gebessert, mein Geruchs- und Geschmacksinn hat sich verbessert und ich bekomme generell mehr Luft. Leider benötige ich aber noch das schädliche Nikotin. Dieses führe ich mir durch die ezigarette zu, halt eine wenig schädlichere Alternative. Aus den vorgenannten Gründen verstehe ich es nicht, warum sie nicht eine wenig schädlichere Alternative befürworten. Klar möchten Sie, dass die Raucher gar nicht mehr rauchen, aber das wird wohl nicht klappen. Also dann lieber die unschädlichere Alternative, die ezigarette. Nun meine Frage. Was ist denn mit den Genussdampfern, die die ezigarette ohne Nikotin dampfen? Sollen die ihre ezigarette auch in der Apotheke bekommen? Ist denn Ihrer Meinung nach die E-Zigarette ohne Nikotin im Liquid schädlich? Wie lange müsste denn Ihrer Meinung nach eine Langzeitstudie laufen, bis brauchbare Ergebnisse vorliegen? Und zu guter letzt, warum gönnen Sie uns exrauchern nicht unser Nikotin, egal, worin wir es konsumieren?
Mit freundlichen Gruss und in Erwartung einer Antwort.
Theo Pimpertz
Sehr geehrter Herr Pimpertz,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur E-Zigarette.
Grundsätzlich gibt es folgenden Sachstand:
Die Europäische Kommission hat sich auf einen Vorschlag für eine neue Tabakproduktrichtlinie geeinigt. Danach sollen neue nikotinhaltige Erzeugnisse wie die E-Zigarette in die Richtlinie einbezogen werden. Frei verkäuflich sollen nikotinhaltige Produkte mit einer Maximalkonzentration unter 4 mg/ml (0,4%) Nikotin sein. Alle Produkte mit darüber hinaus gehender Konzentration sollen als Arzneimittel eingestuft und erst nach einer Prüfung zugelassen werden.
Auf Ihre Frage zu nikotinfreien E-Zigaretten bedeutet das, dass diese nach dem Vorschlag nicht unter die Regelung fallen.
Nach Ihren Angaben hat die E-Zigarette Ihnen geholfen, Ihren Zigarettenkonsum zu beenden. Gleichzeitig hat sich Ihr Lungenvolumen um 15 % gebessert. Das ist sehr erfreulich. Auch wenn Sie persönlich gute Erfahrungen mit der E-Zigarette gemacht haben, bitte ich Sie zu bedenken, dass noch viele ungeklärte Fragen zu möglichen gesundheitlichen Risiken der E-Zigarette im Raum stehen, die eine genaue Prüfung der Emmissionen u.a. erforderlich machen. Wird der Suchtstoff Nikotin mit der E-Zigarette inhaliert, kann aus meiner Sicht auch nicht von einem gelungenen Rauchausstieg gesprochen werden.
Zu den Liquids von E-Zigaretten und deren Gesundheitsgefährdung bitte ich Sie, die Stellungnahme des Bundesamts für Risikobewertung zu berücksichtigen:
http://www.bfr.bund.de/cm/343/liquids-von-e-zigaretten-koennen-die-gesundheit-beeintraechtigen.pdf
Zu Ihrer Frage nach brauchbaren Ergebnissen von Langzeitstudien können Sie in dieser Stellungnahme nachlesen, dass die langfristigen gesundheitlichen Folgen der E-Zigarette erst in einigen Jahren zuverlässig bewertet werden können.
Bevor die Fragen der möglichen gesundheitlichen Gefahren nicht geklärt sind, bleibt der Konsum der E-Zigarette problematisch.
Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans