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Mechthild Dyckmans
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Frage von Bernd K. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Bernd K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dyckmanns,

Ihre Antwort vom 19.3.2013 zum Thema E-Zigarette macht mich fassungslos. Sie zitieren eine Studie des Fraunhofer Institutes ohne jedoch aus derselben Studie herauszuheben, das in der selben Studie festgestellt wurde , das der Forscher und sein Team bei E-Zigaretten keine Freisetzung von Formaldehyd nachweisen konnten. Beim herkömmlichen Glimmstängel hingegen wurde der Richtwert von 0,1 ppm (parts per million) für die Innenraumluft überschritten. Formaldehyd gilt als Krebserregend ! Was treibt Sie als Gesundheitspolitikerin an, eine weniger schädlichere Alternative des Nikotinkonsums vom Markt zu drängen, und ein Produkt, dessen Gefährlichkeit insbesondere hinsichtlich karzinogener Erkrankungen feststeht, dadurch zu fördern?
Selbst Ihre Parlamentskollegen der Fraktion der GRÜNEN haben hier bei Abgeordnetenwatch eingestanden, dass Ihnen bekannt sei, daß die E-Zigarette weniger schädlich sei, als die Tabakzigarette. Dr. Farsalinos hat in Brüssel von seiner Studie berichtet, wonach E-Zigaretten das Herz-Kreislauf-System nicht belasten.
Es ist erfreulich, das Sie sich hier den Fragen zum Thema stellen. Mir scheint allerdings, das Sie die wahren Beweggründe Ihrer Ablehnung zu dieser Alternative für Raucher, die eben nicht aufhören können, tatsächlich offenlegen. Ist es nicht eher so, dass Sie, wie auch die bundesdeutsche Politik insgesamt den Einbruch der Tabaksteuer fürchten? Wie hoch sind die Einnahmenschätzungen aus der Tabaksteuer im deutschen Bundeshaushalt? Warum werden diese Schätzungen nicht abgesenkt, wenn man von dem Erfolg seiner Nichtraucherkampagnen überzeugt ist? Warum wird nicht das schädlichere Produkt bekämpft und eine gesundheitsschonendere Alternative gefördert? Das sind die Fragen, die jemand haben möchte, dem der Rat, das Rauchen aufzuhören wenig hilft.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Königs,

danke für Ihre Anfrage vom 21. März 2013.

Ein Vergleich der unterschiedlichen gesundheitlichen Gefahren zwischen einzelnen Suchtsubstanzen, wie dem Rauchen von Tabakprodukten oder dem Verdampfen der E-Nikotin-Zigarette, ist aus suchtpolitischer Sicht wenig zielführend. Davon abgesehen, ist es unstrittig, - darauf habe ich auch wiederholt hingewiesen - dass die E-Zigarette im Vergleich zu der "normalen" Zigarette besser abschneidet, da keine karzinogenen Substanzen durch den ausbleibenden Verbrennungsprozess eingeatmet werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie als ungefährlich eingestuft werden kann.

Die Studie von Herrn Dr. Farsalinos ist mir bekannt. Auch Herr Dr. Farsalinos spricht nicht davon, dass die E-Zigarette unschädlich sei. Bei seiner Untersuchung, die im Übrigen aufgrund der geringen Probandenzahl nicht als repräsentativ eingestuft werden kann, ist auch bei Dampfern eine Erhöhung des Blutdrucks festgestellt worden.

Soweit die E-Zigarette auf Nikotinbasis als Ersatz zum Rauchen gewählt wird, bleibt es bei der Zufuhr von Nikotin als Nervengift und Suchtstoff. Zudem beinhalten die Liquide neben dem Nervengift Nikotin oft unbekannte und nicht deklarierte Zusatzstoffe. Die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen beim Konsum der E-Zigarette sind derzeit noch nicht untersucht.

Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) informieren über die potentiellen Gefahren, die von der E-Zigarette ausgehen. Bei Interesse können Sie diese hier nachlesen: http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/erwachsene/e-zigaretten/ bzw. https://www.dkfz.de

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans