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Mechthild Dyckmans
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Frage von Marc J. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Marc J. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dyckmanns,

Sie haben sich nun bei mehreren Antworten auf die aktuelle Studie des Fraunhofers berufen, die, ich zitiere frei, sagt: Ein Passivdampfen kann nicht ausgeschlossen werden!.

Die mir bekannten Fakten zu dieser Studie sind wie folgt:
( http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1600-0668.2012.00792.x/pdf )

- Kein Nachweis von Formaldehyd in der Raumluft.
- Nikotin in der Raumluft praktisch nicht nachweisbar.
- Sonstige Toxine nicht nachweisbar.
- Propylenglycol in der Raumluft in ca. 100-fach schwächerer Konzentration als bei Tabakzigaretten nachweisbar.
- Die meisten geprüften Stoofe unter Nachweisgrenze.

FAZIT FRAUNHOFER: Die Möglichkeit eines "Passivdampfens" kann nicht ausgeschlossen werden.
BEGRÜNDUNG: Die e-Zigarette sei "nicht emissionsfrei" (zur Erinnerung: Propylenglycol in Konzentration ca. 1% verglichen mit Tabakzigaretten). In mir bekannten Veröffentlichungen z.B. der BZgA sind zwar diverse schädliche Stoffe in Zigaretten aufgeführt, Propylenglycol allerdings scheint dafür nicht wichtig genug.

Einer der durchführenden Wissenschaftler sagte dazu sinngemäß in einem dradio-interview:
Wir konnten keine Gefährdung nachweisen. Daher müsste man an dieser Stelle den Ansatz verändern und die Anbieter müssten die Unbedenklichkeit nachweisen.
(http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1990518/)

Eine solche Beweislastumkehr würde wohl, allgemein angewandt, zigtausende Produkte vom deutschen Markt fegen.

Generell denke ich: Eine Studie, mit dem augenscheinlich erklärten Ziel, die Schädlichkeit von etwas nachzuweisen, die scheitert, ist wohl der beste Anhaltspunkt den man haben kann, um eine Unbedenklichkeit anzunehmen.

Mit welcher Begründung also verweisen sie auf diese Studie, deren Ergebnis in allen Messbaren Daten und Details eindeutig FÜR die E-Zigarette als weniger ungesunde Alternative ohne nachweisliche oder nennenswerte Gefährdung im Sinne von Passivrauchen spricht?

Mit freundlichem Gruß,
Marc Jacobs

Portrait von Mechthild Dyckmans
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Jacobs,

danke für Ihre Nachfrage.

Es ist unstrittig, dass die E-Zigarette im Vergleich zu der "normalen" Zigarette besser abschneidet, da keine karzinogenen Substanzen durch den ausbleibenden Verbrennungsprozess eingeatmet werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie als ungefährlich eingestuft werden kann. Dies wird auch so in dem von Ihnen angeführten Interview dargestellt.

Wird mit der E-Zigarette ein Nikotinliquid verdampft, wird dem Körper suchterzeugendes Nikotin zugeführt. Zudem beinhalten die Liquide neben dem Nervengift Nikotin unbekannte und nicht deklarierte Zusatzstoffe.

Ein Vergleich der unterschiedlichen gesundheitlichen Gefahren zwischen einzelnen Suchtsubstanzen, wie dem Rauchen von Tabakprodukten oder dem Verdampfen der E-Zigarette, ist aus suchtpolitischer Sicht wenig zielführend. Aus gesundheitlicher Sicht kann ich Ihnen nur den Rauchstopp empfehlen.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans