Frage an Mechthild Dyckmans von Rick D. bezüglich Gesundheit
Hallo Frau Dyckmans,
hier ( http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Anthrax/Milzbrand_vierter_Fall_2012.html?nn=2398074 ) meldet das Robert-Koch Institut den vierten Toten durch Anthrax-verseuchtes Heroin.
Was werden Sie als Drogenbeauftragte unternehmen bevor aus diesen 4 vielleicht 400 oder 4000 werden ?
Rick Decardt
Sehr geehrter Herr Decardt,
vielen Dank für Ihre Frage.
Zunächst einmal kann ich Ihnen versichern, dass ich die Berichterstattung zu Milzbrandfällen bei i.V. Drogenkonsumierenden sehr genau verfolge. Ich kann Ihre Sorge um eine mögliche Ausweitung der Infektion, wie Sie sie befürchten, nachvollziehen. Damit die wenigen bisher bekannt gewordenen Fälle weiterhin eine seltene Ausnahme bleiben, ist es wichtig, den Erreger schnell zu erkennen. Milzbrandinfektionen sind durch Antibiotikagaben sehr gut heilbar; die Voraussetzung dafür ist aber, dass Infektionen schnell erkannt werden. Daher müssen die Symptome von Milzbrandinfektionen bei Gesundheits- und Drogenhilfeeinrichtungen besser bekannt gemacht werden. Hier leistet das Robert Koch-Institut (RKI) bereits gute Informationsarbeit. Auch ich warne auf meiner Homepage bei aktuellen Vorfällen. Da Milzbrand nicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist, helfen zur Vermeidung der Übertragung von Milzbrandsporen präventive Maßnahmen wie das Bereitstellen von Konsumräumen, die kostenlose Bereitstellung steriler Utensilien, der Verkauf steriler Utensilien zur Injektion (z.B. Automaten, Verkauf in der Einrichtung), Aufklärungsmaßnahmen über die Risiken injizierenden Drogenkonsums einschließlich des Ziels zur Veränderung der Konsumform. Auf diese Weise soll der Zunahme der Neuerkrankungen entgegengewirkt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans