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Frage von Petra K. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Petra K. bezüglich Gesundheit

In welcher Relation steht die Diskusion um die E-Zigarette zur Einstiegsdroge Alkohol? Sollte nicht eher dort gehandelt werden? Jugendliche, männlich wie weiblich, tränken Tampons in Vodka oder ähnlich harten Spirituosen und führen sich diese anal und/oder vaginal ein. Die Aufnahme des Alkohols auf diese Art und Weise geht sofort über die Schleimhäute ins Blut und ein in 2 cl Vodka getränkter Tampon hat die Wirkung, als hätte man 1 Liter konsumiert. Die Jugendlichen kommen in komaähnlichen Zuständen ins Krankenhaus, leider auch in einem Fall mit tödlichem Ausgaung. Hier geschehen am 16.02.2012.
Warum wird der hochprozentige Alkohol nicht in die Apotheke verbannt oder gar verboten.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Kuhn,

vielen Dank für Ihre Frage.

Ich stimme Ihnen darin zu, dass die von Ihnen geschilderten Form des Alkoholmissbrauchs schleunigst enden sollte. Das sogenannte "Slimming" und der Gebrauch von Wodka-Tampons sind in Internetforen für Jugendliche derzeit ein weit verbreitetes Thema. Auch auf Facebook gibt es einige Gruppen, in denen sich Jugendliche über ihre Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig mit Handy-Videos animieren. Es kursieren auch detaillierte Anleitungen und Tipps.

Ich beobachte solche Entwicklungen sehr genau und kann Ihre Gefühle gut nachvollziehen. Ob ein Verbot von Spirituosen, wie Sie es vorschlagen, aber diese Fälle tatsächlich wirkungsvoll verhindern könnte, bezweifle ich.

Ein Verbot von Alkohol oder ein Apothekenverkauf wäre m.E. ein ungeeignetes Mittel, die unbestrittenen, teils sogar schweren gesundheitlichen Folgen von Alkoholmissbrauch zu verhindern. Unser Ziel muss es sein, durch Aufklärung und Beratung einen maßvollen Umgang mit Alkohol zu fördern. So führt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag der Bundesregierung seit Jahren eine umfassende Alkoholprävention unter dem Motto "Alkohol: Kenn Dein Limit" mit dem Ziel durch, ein kritisches Bewusstsein in der Gesellschaft für einen verantwortungsvollen Umgang zu erreichen. Dafür wurden und werden im Rahmen dieser Kampagne zielgruppenspezifisch vielfältige Maßnahmen und Medien entwickelt und bundesweit zum Einsatz gebracht. Dazu gehören beispielsweise Broschüren für Erwachsene, Beratungs- und Fachinformation für Gesundheitsberufe, ein Medienpaket gegen Alkohol am Arbeitsplatz sowie eine Reihe von auf spezielle Zielgruppen zugeschnittenen Kampagnen, eben auch für junge Frauen.

Nur ein breites Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit alkoholhaltigen Getränken, die Förderung der Eigenverantwortung sowie die Kompetenz, mit den mit Alkohol verbundenen Risiken adäquat umgehen zu können, wird den schädlichen Konsum alkoholhaltiger Getränke nachhaltig senken. Es bedarf im Ergebnis einer gelungenen Mischung von gesetzlichen, strukturellen und präventiven Maßnahmen gleichermaßen.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans