Frage an Mechthild Dyckmans von Sebastian M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dyckmans,
"Mein Ziel ist es, den Konsum gesundheitsschädlicher Drogen durch Aufklärung, Beratung/Behandlung und, falls erforderlich, durch Repression insgesamt zu reduzieren. Dies ist der wirksamste Schutz vor den gesundheitlichen Risiken durch illegale Drogen."
Dies ist eine Antwort die von Ihnen Anfang des Jahres hier abgegeben wurde. Dazu habe ich einige Fragen:
Sie sprechen von Aufklärung, aber wie sieht diese aus? In den öffentlichen Medien ist das Thema Cannabis oft ein Tabuthema. Selten lassen sich Berichte über Cannabis finden und die die ich finden konnte waren in keinster Weise objektiv betrachtet. Auch die "Aufklärung" durch die Bundesregierung finde ich nicht zufriedenstellend da zwar auf mögliche Gefahren hingewiesen wird (meiner Meinung nach deutlich überzogen und teilweise wissenschaftlich nicht haltbar), nicht jedoch auf Nutzen, selbst wenn sie durch unabhängige Studien längst belegt sind.
Des Weiteren ist eine Repression nur sinnvoll, wenn die Schäden die durch sie verursacht werden, insgesammt geringer sind als die Schäden die die verbotene Substanz verursacht. Bei Cannabis ist das definitiv nicht der Fall. Verbote haben erwiesenermaßen keinen Einfluss auf die Konsumhäufigkeit und die Verfügbarkeit ist nicht eingeschränkt. Des Weiteren besteht eine erhebliche Gefahr durch Streckmittel und fehlenden Jugendschutz.
Wenn ich den durchschnittlichen Konsumenten (nicht Herzkrank, keine psychiche Krankheit, nicht schwanger...) betrachte stellt sich die Situation folgendermaßen dar.
Negative Folgen des Konsums:
-Bei Rauchen Schädigung der Atemwege und der Lunge.
-Für die Dauer des Rausches evtl eingeschränktes Urteilsvermögen und verminderte Reaktionsfähigkeit. Unfähig ein KFZ oder schwere Maschinen zu bedienen.
Negative Folgen des Verbots:
-Schädigung durch Streckmittel
-Bußgeld
-Gefängnis
-Bildung eines Schwarzmarktes
-Hemmung der Wirtschaft
-Diskriminierung
-Hausdurchsuchung
-Entzug der Fahrerlaubnis
...
Platz reicht nicht.
MfG
Sehr geehrter Herr Müller,
haben Sie vielen Dank für Ihre Fragen.
Aufklärungsmaßnahmen zum Thema illegale Drogen werden von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durchgeführt. Dazu gehören neben zahlreichen Informationsmaterialien zur Suchtvorbeugung auch die Internetpräsenz www.drugcom.de, die objektive Informationen zu illegalen Drogen in leicht verständlicher Form anbietet. Darüber hinaus werden Präventionsmaßnahmen von den Drogen- und Suchtberatungsstellen in den Kommunen durchgeführt. Zudem finden Sie auf www.drugcom.de den Online-Informations- und Beratungsservice "Quit the Shit", der sich speziell an Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten richtet.
Sie vergessen bei Ihrer Aufzählung der negativen Folgen des Konsums die wissenschaftlich belegten negativen psychischen und psychiatrischen Folgen vor allem für Kinder und Jugendliche.
Die Reduzierung des Angebots ist neben Aufklärung, Beratung und Behandlung ein notwendiger Bestandteil einer erfolgreichen Drogen- und Suchtpolitik.
Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans