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Mechthild Dyckmans
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Frage von Tobias Z. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Tobias Z. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Abgeordnete Dyckmans!

Sie betonen immer wieder, dass der THC Gehalt von Cannabisprodukten auf dem Schwarzmarkt steigt, und nehmen dies als Argument, um an der Cannabisprohibition festzuhalten.

Ist Ihnen als Drogenbeauftragte und Sachverständige eigentlich nicht bewusst, dass dies ein Effekt der Prohibition ist?

"Das Dosierungsrisiko nimmt zu. Die Alkoholprohibition führte zu einem vermehrten Angebot von harten Spirituosen anstelle von Bier und Wein. Bei der Hanfprohibition kam es zu einer Ausweitung der Züchtungen hinsichtlich Wirkstoffgehalt. Dasselbe gilt bei den sogenannten „harten Drogen“ wie Heroin. Viele Fixer setzen sich unbeabsichtigt den sogenannten Goldenen Schuss, da die Reinheit der verkauften Droge stark schwanken kann, was zu einer unbeabsichtigten und mitunter tödlichen Überdosis beim Drogenkonsum führen kann." (Quelle: https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Prohibition )

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Zetzmann,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich bitte mein späte Antwort zu entschuldigen.

Die steigende Wirkstoffkonzentration bei Cannabis ist ein Problem. Wie in einer Studie im Auftrag des niederländischen Gesundheitsministeriums aus dem Jahr 2006 berichtet wird, steigt mit dem Rauchen von Cannabis mit einem höheren THC-Gehalt auch die THC-Konzentration im Blut. In Abhängigkeit von der Dosis steigen auch die Herzfrequenz, sinkt der Blutdruck. Die Reaktionsfähigkeit und die Körperbeherrschung nehmen ab ( http://www.rivm.nl/bibliotheek/rapporten/267002002.pdf vom 08.02.2012 ).

Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) berichtet, dass bei Cannabispflanzen in Indoorplantagen zwei- bis dreifach höhere THC-Konzentrationen festgestellt wurden als in importiertem Cannabis ( http://www.emcdda.europa.eu/publications/insights/cannabis-potency , S. 13, Nr. 3, vom 08.02.2012 ). Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem steigende THC-Gehalt in Cannabispflanzen aus Indoorproduktion, wie er in den letzten Jahren zu beobachten war und dem Verbot des Anbaus, des Besitzes und des Handels mit Cannabis ist bisher nicht belegt.

Es ist daher zum Schutz der Gesundheit des Einzelnen und der Bevölkerung im Ganzen richtig, die Verfügbarkeit von Cannabis durch das Verbot einzuschränken und so die Mehrheit der Bevölkerung in ihrer gesundheitsbewussten Haltung, keine Drogen zu konsumieren, zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans