Portrait von Mechthild Dyckmans
Mechthild Dyckmans
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Mechthild Dyckmans zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Rüdiger S. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Rüdiger S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dyckmans,

die Kosten für die Anzeigenkampagne des alkoholbezogenen Maßnahmenbündels »Alkohol? Kenn dein Limit.« werden meines Wissens zu wesentlichen Teilen von den Privaten Krankenkassen (PKVen) getragen. Die Kampagne ist überaus präsent, z.B. an Haltestellen des ÖPNV, die PKVen werden auf jedem Plakat deutlich benannt.
Meinen Informationen nach war die Beteiligung an der Informationskampagne ein Zugeständnis der PKVen auf Drängen der Bundesregierung, da sie sich nicht wie die Gesetzlichen Krankenkassen nach §20 SGB V an der Prävention finanziell beteiligen müssen.
Aus diversen (Meta-)Studien zur Effektivität von Präventionsmaßnahmen ist seit langem bekannt, dass Anzeigenkampagnen keinerlei gewünschte Effekte auf das Konsumverhalten bewirken. Im Gegenteil können sie sogar negative Effekte bewirken und damit zur Steigerung des Alkoholkonsums beitragen bzw. zur Nachahmung von Cyber-Mobbing führen.
Unter diesem Aspekt dient die Kampagne in meinen Augen vor allem als Werbekampagne der PKVen.
Stimmen meine Informationen, dann wirft sich die Frage auf, ob sie die Erreichung der von ihr selbst in der Prävention gesetzten Ziele angemessen überprüft und ggf. warum die Bundesregierung eine derart zweifelhafte Maßnahme unterstüzt.

Ich würde gerne wissen:
1. Stimmen meine oben genannten Informationen zur Finanzierung der Kampagne?
2. Welchen Kostenbeitrag zum Maßnahmenpaket leisten die PKVen, wie viel wird von der Bundesregierung bzw. der BZgA übernommen?
2. Wie beurteilen Sie die Wirksamkeit von Kampagnen zur Alkoholprävention und zum Cyber-Mobbing bezüglich der Änderung des Risikoverhaltens der Zielgruppen?
3. Wird die Wirksamkeit der Kampagne durch ein unabhängiges Forschunginstitut überprüft und wann werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert?
4. Welchen Schwerpunkt werden Sie künftig dabei setzen, wenn es darum geht, die PKVen zu einer finanziellen Beteiligung an Prävention zu bewegen?

Vielen Dank für die Beantwortung, ...

Portrait von Mechthild Dyckmans
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Schmolke,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Es trifft zu, dass die Kampagne von der PKV finanziert wird. Ein Zusammenhang mit der Finanzierung der Prävention durch die gesetzliche Krankenversicherung besteht jedoch nicht.

Die Durchführung von Maßnahmen gezielt im Bereich "Alkoholprävention für Jugendliche im Alter von 16 bis 20 Jahren" wird ausschließlich durch die Mittel der PKV - in Höhe von 10 Millionen Euro jährlich über fünf Jahre (2009-2013) - ermöglicht.

Hinsichtlich der Wirksamkeit von Kampagnen zur Alkoholprävention und zum Cyber-Mobbing: Repräsentative Befragungen der BZgA zeigen einen ersten positiven Trend beim Alkoholkonsum von Jugendlichen. Dies lässt darauf schließen, dass die Anstrengungen zur Förderung einer kritischen Einstellung gegenüber Alkohol in der Zielgruppe mit Erfolgen verbunden sind. Die Kampagne wird auf verschiedenen Ebenen - durch die BZgA und von unabhängigen Forschungsinstituten - evaluiert. Auf wissenschaftlichen Fachkongressen sowie auch in die breite Öffentlichkeit werden die Ergebnisse kommuniziert.

Die PKV beteiligt sich neben der Kampagnen "Alkohol - Kenn Dein Limit" auch an der Aufklärungskampagne der BZgA zu AIDS. Es liegt in der Entscheidung der PKV, für welche Präventionsprojekte sie finanzielle Mittel einsetzt.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans