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Mechthild Dyckmans
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Frage von Martin S. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Martin S. bezüglich Finanzen

Werte Frau Dyckmans,

Laut Unterlagen der UNODC, dem Büro zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung der Vereinten Nationen (siehe http://www.unodc.org/unodc/en/donors/index.html?ref=menutop , Stand Februar 2011 ) ist Deutschland unter den Top-Sponsoren mit 10.4 Millionen US-Dollar. Die Europäische Union ist mit 15.6 Millionen und Frankreich mit 3.6 Millionen.

Warum beteiligt sich Deutschland in der weltweiten Wirtschafts und Bankenkrise mit einem derart hohen Betrag, insbesondere im Vergleich zu Nachbarland Frankreich, wenn doch schon die europäische Gemeinschaft einen nochmals höheren Betrag zur Verfügung stellt?

Meines Erachtens, und auch der sog. Global Commission on Drugs (siehe http://www.globalcommissionondrugs.org/ ), der auch ihre Amtsvorgängerin Caspers-Merk angehört, wäre dieser Millionen-Betrag sinnvoller in Bildung und Prävention innerhalb Deutschlands angelegt, als in der Verfeuerung im veralteten und fehlgeschlagenen "Krieg gegen Drogen", der in Wahrheit ein Krieg gegen Menschen ist und dessen Haupttreiber UNODC?

mfg,
Martin Steldinger

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Steldinger,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Das UNODC unterstützt die UN-Mitgliedsstaaten seit 1997 in ihrem Kampf gegen illegale Drogen, Kriminalität und Terrorismus. Dazu bietet UNODC den Staaten ihre technische Expertise sowie Forschungsergebnisse und Analysen auf diesen Gebieten an, um fundierte und evidenzbasierte politische Entscheidungen zur Erreichung dieser Ziele zu ermöglichen. Darüber hinaus berät es die Mitgliedsstaaten bei der Umsetzung der internationalen Suchtstoffabkommen.

Drogenhandel und Suchtstoffabhängigkeit machen vor Ländergrenzen nicht halt. Soll erfolgreich dagegen vorgegangen werden, ist es nötig, nicht nur die Nachfrage in Deutschland zu verringern, sondern auch durch die Bekämpfung des Drogenhandels und die Förderung von Anbaualternativen für Bauern in jenen Staaten, in denen illegale Drogen angebaut werden. Viele Länder sind finanziell nicht in der Lage, größere Geldmittel bereitzustellen. Gerade diese Staaten stehen aber oft vor großen Herausforderungen durch Drogenanbau, Drogenhandel und Drogenkriminalität und benötigen professionelle Hilfe, wie sie UNODC anbietet, um selbst erfolgreicher mit diesen Herausforderungen fertig zu werden.

UNODC vertritt aber nicht nur den Bereich der Angebotsreduzierung, sondern ist auch sehr stark im Bereich der Nachfragereduzierung (Angebote zur Beratung, Behandlung, Prävention und Schadensminimierung). Diese vervollkommnen aus deutscher Sicht eine erfolgreiche Drogenpolitik in anderen Ländern. Dafür werden wir uns auch weiterhin international einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans