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Mechthild Dyckmans
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Frage von Tino W. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Tino W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dyckmans,

Vor gut zwei Jahren hat der Bundestag beschlossen Diamorphin in die Regelversorgung aufzunehmen. Seither ist meines Wissens deutschlandweit keine einzige neue Diamorphin-Ambulanz eingerichtet worden. Woran liegt das Ihrer Meinung nach? Damals war von Seiten der CDU noch von 80.000 potentiellen Patienten die Rede.[1]

Ich habe gelesen dass vom Gemeinsamen Bundesausschuss sehr hohe Anforderungen an die Ambulanzen beschlossen wurden, denen Sie auch nur zugestimmt haben um eine weitere Verzögerung in der Einführung dieser Behandlung zu vermeiden[2]. Ist es denkbar, dass diese Richtlinie des GBA in Zukunft noch einmal neu verhandelt wird?

Mit freundlichen Grüssen,
Ihr Tino Walser

[1] http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/kunst-heroin-bald-auf-kassenkosten/
[2] http://www.vision-ev.de/2010/05/11/gba-richtlinien-zur-diamorphin-abgabe-ernten-widerspruch/

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Walser,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Im Gemeinsamen Bundesausschuss wird derzeit ein Bericht vorbereitet über die Auswirkungen der Richtlinienänderung zur diamorphingestützten Behandlung auf die Versorgungsstrukturen für die Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger. In diesem Zusammenhang soll auch, wie von mir in einem Schreiben an den Gemeinsamen Bundesausschuss angeregt, eine Befragung derjenigen Träger erfolgen, die ein Interesse an der Schaffung neuer Einrichtungen zur diamorphingestützten Substitution haben, deren Bemühungen um eine Implementierung der diamorphingestützten Substitution bislang allerdings erfolglos verliefen.

Der Bundesregierung liegen Informationen aus einzelnen Kommunen vor, die darauf hindeuten, dass die Richtlinien zur diamorphingestützten Behandlung in ihrer derzeitigen Fassung die Einrichtung von Diamorphinambulanzen nicht begünstigt haben. Die Bundesregierung erwartet von den oben erwähnten Befragungen, dass sie zur Frage der Angemessenheit der Anforderungen an die diamorphingestützte Substitution in den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses umfassende und wichtige Erkenntnisse liefern werden, die der Gemeinsame Bundesausschuss in seine Berichterstellung und seine Beratungen einbeziehen wird. Das Ergebnis dieser Befragungen und der Beratungen im Gemeinsamen Bundesausschuss dazu bleibt abzuwarten.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans