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Frage von Bettina K. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Bettina K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dyckmans,

was würden Sie Eltern raten desen Kind kifft und das Argument hat: Alkohol ist viel schlimmer!

mit freundlichen Grüßen
B. Klintworth

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Klintworth,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Sie fragen, was ich Eltern rate, deren Kind Cannabis konsumiert und das Argument hat, Alkohol sei viel schlimmer.

Ich würde den Eltern raten, mit ihrer Tochter bzw. ihrem Sohn intensiv über das Thema zu sprechen. Kinder erwarten dies von ihren Eltern. Grundsätzlich birgt der Konsum von Cannabis gesundheitliche Gefahren für den Einzelnen und insbesondere für junge Menschen. Neuere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Cannabiskonsum akute und langfristige Beeinträchtigungen nach sich ziehen kann und ein chronischer Dauerkonsum mit großen Risiken verbunden ist. So berichten ambulante Drogenberatungsstellen von immer mehr Klienten (inzwischen mehr als ein Drittel), die primär wegen Cannabisproblemen in die Behandlung kommen. Bei Personen, die erstmalig in suchtspezifischer Behandlung waren, stand Cannabis als Substanz mit 61% aller Klienten deutlich an erster Stelle. Im Reitoxbericht für Deutschland 2010 ist dies nachlesen: http://www.bundesgesundheitsministerium.de/cln_178/SharedDocs/Downloads/DE/Drogen-Sucht/Heroin-Designerdrogen/10-11-11_20Reitox_20Bericht_202010_20dt,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/10-11-11%20Reitox%20Bericht%202010%20dt.pdf . Dies zeigt, dass Cannabiskonsum nicht zu bagatellisieren ist.

Es ist richtig, dass der missbräuchliche Alkoholkonsum ebenfalls Gefahren birgt. Daraus kann aber keineswegs gefolgert werden, dass der Konsum von Cannabis weniger gesundheitsgefährdend ist. Aufgrund seiner Wirkung birgt er andere gesundheitliche Gefahren insbesondere für junge Menschen.

Besonders wichtig finde ich, dass Eltern gegenüber ihren Kindern eindeutig zu den bestehenden Gefahren des Suchtmittelkonsums Stellung beziehen und ihnen entsprechende Hilfen anbieten.

Sollte sich in den Gesprächen mit der Tochter oder dem Sohn herausstellen, dass bereits ein Problem mit dem Konsum von Cannabis besteht, würde ich den Eltern empfehlen, sich an eine Suchtberatungsstelle in der Umgebung zu wenden. Informationen hierzu kann man bei dem zuständigen Gesundheitsamt, auf der Seite der BZgA ( http://www.bzga.de/service/beratungsstellen/suchtprobleme/ ) oder telefonisch bei der Drogen- und Suchthotline ( http://www.sucht-und-drogen-hotline.de/ ) finden. Die Suchtberatungsstellen bieten sowohl für besorgte Eltern als auch für Konsumenten von Suchtmitteln Beratung an.

Hilfreiche Informationen bietet auch die Internetplattform www.drugcom.de. Hier können sich Jugendliche rund um das Thema Drogen und Sucht und die damit verbundenen Gefahren ausführlich informieren.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans