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Mechthild Dyckmans
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Frage von Michael M. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Michael M. bezüglich Gesundheit

Frau Dyckmans,

Vielen Dank für Ihre
Antwort vom 01.10. Dem entnehme ich, dass Sie in keinem der 3 von mir genannten lebensrettenden Vorschläge ein Handeln für nötig erachten. Sie werden sich also
1) weder für ein Alkoholwerbeverbot
2) noch für eine Erhöhung des legalen Trinkalters auf 18 Jahre
3) noch für eine Alkoholsteuererhöhung
einsetzen. Sie entscheiden sich demnach bewusst in einer Weise zu handeln die mehr Alkoholtote und -kranke zur Folge hat, und lassen so das Potenzial Leben zu retten ungenutzt. Lässt sich das so festhalten?
Das Nichthandeln bei 2) und 3) ließe sich notfalls noch mit Freiheitsrechten rechtfertigen, doch wer der Alkoholwerbung nachtrauern würde, das erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Bei allem Respekt, für mich ist das ein klarer Kniefall vor der Alkoholobby auf Kosten von Menschenleben. Da wir gerade bei Freiheit sind: Die Freiheit *vor* Manipulationsversuchen durch Werbung für schädliche Produkte lässt sich ohne Meidung öffentlicher Räume nicht wahrnehmen.
Ich habe beruflich viel mit Jugendlichen zu tun. Spricht man diese auf "Kenn dein Limit" an, erntet man entweder Schulterzucken oder Gelächter. Das Geld wäre wohl weitaus sinnvoller in eine angemessene Ausrüstung von komasäuferbehandelnden Sanitätern investiert.
Ihr Argument Alkohol sei keine "harte Droge" überzeugt insofern nicht, als dass es viele Substanzen gibt die nicht sofort süchtig machen aber dennoch als "harte Drogen" gelten. 74.000 Alkoholtote hingegen überzeugen schon eher. Ab wievielen jährlichen Toten wären sie bereit Alkohol den Status einer "harten Droge" zuzusprechen? 200.000? 400.000?
Ich verbleibe mit der Bitte um Stellungnahme und würde mir dabei einen Verzicht auf Zusammenfassung bestehender Politik wünschen. Bitte versuchen Sie nur *direkt* auf die genannten Punkte einzugehen und diese in Ihrer Substanz mit fundierten Argumenten zu zerlegen. Wenn meine Lösungen nicht stichhaltig sind, sollte es ein Leichtes sein diese zu entkräften.

Viele Grüße

Portrait von Mechthild Dyckmans
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Müller,

vielen Dank für Ihre Fragen.

ich stimme Ihnen darin zu, dass die Gefahren des Alkoholmissbrauchs gerade bei Jugendlichen in unserer Gesellschaft verharmlost und die Risiken nicht richtig eingeschätzt werden. Hier gilt es, verstärkt auf die gesundheitlichen Risiken des Alkoholmissbrauchs, gerade für junge Menschen, aufmerksam zu machen. Dies ist aber nicht nur eine Aufgabe staatlicher Stellen, sondern jeder Bürgerin und jedes Bürgers; ganz besonders sind hier die Eltern gefragt.

Eine Verschärfung bestehender Regelungen ist meiner Meinung nach dann erforderlich, wenn das angestrebte Ziel - in diesem Fall die Reduzierung des Alkoholmissbrauchs - anders nicht erreicht werden kann.

Unser derzeitiges Jugendschutzgesetz ist effektiv, wenn es konsequent umgesetzt wird. Ich setze mich für eine konsequente Kontrolle der Einhaltung des Jugendschutzgesetzes sowie die Förderung der Alkoholprävention in den Schulen und für besondere Präventionsangebote für Eltern ein, die sie dabei unterstützen, ihre Kinder stark zu machen, um "Nein" zum Alkoholmissbrauch zu sagen. Hierzu soll unter anderem die Alkoholpräventionskampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) um entsprechende Hilfen erweitert werden.

Im Bereich der Alkoholwerbung setzt die Bundesregierung auf eine funktionierende Selbstkontrolle der Wirtschaft. Werbende Firmen, Medien, Handel und Agenturen müssen die Verhaltensregeln des Deutschen Werberats über die kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke beachten. Danach ist alles zu unterlassen, was als Aufforderung zum Missbrauch alkoholhaltiger Getränke gedeutet werden könnte. Und kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke soll weder über Trikotwerbung bei Kinder- und Jugendmannschaften erfolgen, noch über Werbe- und Sponsoringmaßnahmen, die im direkten Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen stehen.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans