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Mechthild Dyckmans
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Frage von Guido F. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Dyckmans,

im Jahr 2009 zeigte ein Vergleich der Gesundheits- und Repressionskosten in Kanada, dass dort die jährlichen Staatsausgaben für Repression mit $ 328 je Konsument mehr als 16 mal so hoch sind, wie die durch Cannabis verursachten Gesundheitskosten, welche sich auf $ 20 je Konsument belaufen. (vgl. http://tinyurl.com/yemybn4 )

Existieren entsprechende Kostenvergleiche auch für die BRD?
Wenn ja, zu welchem Ergebnis kommen diese und welchen Einfluss haben sie auf die deutsche Drogenpolitik?
Wenn nicht, hielten sie es dann für sinnvoll, solche Vergleiche durchzuführen, um auf gesicherter Grundlage beurteilen zu können, ob nun die Kriminalisierung der Konsumenten oder der Konsum selbst den größeren wirtschaftlichen Schaden verursacht?

Da es in der Drogenpolitik aber nicht nur um wirtschaftliche Auswirkungen geht, würde mich zusätzlich interessieren, ob es Untersuchungen gibt, welche ein objektives Urteil darüber zulassen, ob nun Strafverfolgung und Kriminalisierung oder die Risiken des Konsums selbst eine größere Belastung für den einzelnen Betroffenen, sein soziales Umfeld, sowie für die gesamte Gesellschaft darstellen.
Sind Ihnen solche Studien bekannt?

Darf man repressiver Drogenpolitik einen Nutzen zusprechen, ohne eine Schadensabwägung auf wissenschaftlicher Basis vorgenommen zu haben?

Würde sich die herrschende Drogenpolitik überhaupt verändern, wiese man wissenschaftlich nach, dass Kriminalisierung gesellschaftsschädigender ist als die Freigabe von Cannabis für Erwachsene?

In der von Ihnen am 21.12.09 erwähnten Studie von Schäfer und Paoli, weisen die Autoren u. a. darauf hin, dass lediglich bei einer "Idealkostellation", welche nur in 20% der Fälle bis 6 g Cannabis auftritt, von einer Einstellung nach § 31a BtMG ausgegangen werden kann. (vgl. http://tinyurl.com/24ts7r9 )

Wie können Sie in Kenntnis dieser Untersuchung stetig behaupten, Cannabiskonsumenten würden nicht kriminalisiert?

Freundliche Grüße
Guido Friedewald

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