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Mechthild Dyckmans
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Frage von Winfried S. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Winfried S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Dyckmanns!

Als Vater eines 17-jährigen Sohnes erschreckt mich die Tatsache, wie rücksichtslos die Regierung heute mit Cannabis-Konsumenten umgeht. Ich selbst konsumiere keine Suchtstoffe und natürlich versuche ich auch meinen Sohn von jeglichen Drogen, auch von Alkohol und Nikotin, fern zu halten und ihn über die jeweiligen Gefahren aufzuklären. Allerdings war auch ich einmal jünger und weiß daher, dass mir das objektiv gesehen nur schwer gelingen wird.
Die vermehrten Meldungen von überaus gefährlichen Streckmitteln in Cannabisprodukten sorgen mich nun sehr und stehen meiner Meinung nach in keiner Relation zu den Gefahren, die von natürlichem Cannabis ausgehen.

In Ihrer Antwort an Olaf Bieber am 15.06.2010 schreiben Sie

"Entgegen Ihrer Annahme entsteht der Handel mit einem Produkt nicht durch Verbote, sondern durch Angebot und Nachfrage"

Laut den Zahlen des aktuellen Drogenberichtes hat das von ihnen erwähnte weltweite Handelsverbot es nicht geschafft, die Nachfrage an Cannabisprodukten in den vergangenen Jahrzehnten merklich zu mindern. Seit dem Einheitsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1961 hat sich der Cannabiskonsum bis heute weiter in der Gesellschaft etabliert.

Welche Gründe sind aus Ihrer Sicht dafür verantwortlich, dass das Cannabisverbot sein Ziel, die Minderung der Nachfrage, in fast 50 Jahren nicht erreicht hat? Haben Sie Hoffnung, dass sich die Zahl der Cannabiskonsumenten entgegen der momentanen Entwicklung in den kommenden Jahren minimieren wird?

Für eine Antwort dankt im Voraus:
W. Schindler

Das von allen Regierungen weltweit akzeptierte Verbot des Handels mit den in den internationalen Suchtstoffabkommen genannten Drogen dient dazu, das Angebot an potenziell suchterzeugenden Substanzen zu reduzieren, um Menschen vor den negativen gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen des Drogenhandels und des Substanzmissbrauchs zu schützen. Davon profitieren letztlich alle.

Mit freundlichen Grüßen

Mechthild Dyckmans

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Schindler,

vielen Dank für Ihre Frage.

Nach der Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist der regelmäßige Konsum von Cannabis in der Gruppe der 12- bis 25-Jährigen rückläufig. Diese Entwicklung lässt sich bei den männlichen und bei den weiblichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen beobachten.

Die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren, die mindestens einmal im Leben Cannabis konsumiert haben, ist seit 2004 rückläufig.

Dies zeigt mir, dass der bestehende drogenpolitische Policy-Mix, der neben der Angebotsreduzierung durch das Verbot des Anbaus, des Besitzes, und des Handels von Betäubungsmitteln gerade besonders auch auf Präventionsmaßnahmen, Beratungs- und Behandlungsangebote sich auch bei der Reduzierung der Gesundheitsrisiken und -schäden durch den Cannabiskonsum bewährt.

Mit freundlichen Grüßen

Mechthild Dyckmans