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Frage von Philipp M. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Philipp M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dyckmans,
ich möchte mich auf die Pressemitteilung der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung vom 24.06.2010 beziehen. http://www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/?nummer=603
Laut dieser Pressemitteilung haben 9,5 Millionen Menschen in Deutschland Probleme mit Alkohol.
1,3 Millionen sind abhängig.
Alkohol hat, bis auf wenige Ausnahmen abgesehen, keine Positiven Effekte auf die Gesundheit, macht körperlich abhängig und ist ein Zellgift.
Wie gedenken sie dieses Problem, das so viele Deutsche betrifft, zu bekämpfen?
Wenn sie diese Zahlen sehen, wie können sie mit gutem Gewissen die freie verfügbarkeit von Alkohol verteidigen?
Sollte man diese Verfügbarkeit nicht beschränken um das Alkoholproblem das offensichtlich besteht, zu bekämpfen?
Mit freundlichen Grüssen

Portrait von Mechthild Dyckmans
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Malheiros,

vielen Dank für Ihre Frage.

9,5 Mio. Menschen in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Etwa 1,3 Mio. Menschen gelten als alkoholabhängig. Nur etwa 10 Prozent unterziehen sich einer Therapie - oft erst viel zu spät nach 10 bis 15 Jahren einer Abhängigkeit.

Jedes Jahr sterben in Deutschland nach neuen Berechnungen mindestens 73.000 Menschen an den Folgen ihres Alkoholmissbrauchs.

In der Gesellschaft herrscht eine weit verbreitete unkritisch positive Einstellung zum Alkohol vor. Durchschnittlich werden pro Kopf der Bevölkerung jährlich fast zehn Liter reinen Alkohols konsumiert. Gegenüber den Vorjahren ist zwar eine leicht rückläufige Tendenz im Alkoholkonsum zu registrieren. Dennoch liegt Deutschland im internationalen Vergleich unverändert im oberen Bereich.

Alkoholbedingte Schäden zu reduzieren, liegt in der Verantwortung von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Entsprechend der von der EU-Kommission 2006 vorgelegten Empfehlungen für eine europäische Alkoholstrategie setzt die Bundesregierung in der Alkoholprävention auf einen Mix von Verhältnis- und Verhaltensprävention.

Dies geschieht durch ein Bündel vielfältiger Maßnahmen, wie unter anderem durch die Informationskampagne "Alkohol? Kenn Dein Limit" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) http://www.kenn-dein-limit.de/, die konsequente Einhaltung des Jugendschutzes in den Verkaufsstellen zum Beispiel durch Ausweiskontrollen, die Förderung der Alkoholprävention an Schulen und Präventionsangebote, die Eltern dabei unterstützen, Ihre Kinder stark zu machen, um "Nein" zum Alkoholmissbrauch zu sagen, aber auch durch Beratungs- und Therapieangebote für an Alkoholsucht Erkrankte.

Mit freundlichen Grüßen

Mechthild Dyckmans