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Mechthild Dyckmans
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Frage von Uwe M. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Uwe M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dyckmanns

immer wieder weisen sie bezüglich Alkohol darauf hin, dass dies ja eigentlich keine Droge sondern ein Genußmittel ist.
Eigentlich beweisen sämtliche medizinischen / wissenschaftlichen Untersuchungen, dass dem nicht so ist.
Da ich selbst Angehörige habe die alkoholkrank sind, fühle ich mich ( und andere Betroffene ) durch Ihre Aussage nahezu "verhöhnt". Zumal auf der Bundeseigenen Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung darauf hingewiesen wird, dass Alkohol eine gefährliche Droge ist.

Siehe: http://www.bist-du-staerker-als-alkohol.de/index.php?id=139.

Ich zitiere:

In einigen Studien wird Alkohol als „harte“ Droge eingestuft, da Alkohol körperlich abhängig machen kann, große gesundheitliche Gefahren birgt und der Entzug (genauso wie eine Überdosis) lebensbedrohlich sein kann. Alkohol ist also in diesem Sinne eine „harte“ Droge und nicht das „Genussmittel" wie es in unserer Gesellschaft oft dargestellt und auch akzeptiert wird.

Wie weit können Sie bezüglich dieser Tatsachen, Ihre Aussage, Alkohol sei ein Genußmittel, noch
weiterhin mit gutem Gewissen vertreten ?

Millionen von alkoholkranken Menschen und deren Angehörigen wollen endlich die Wahrheit aus dem Mund der Regierung hören und sich nicht durch solche gefährlichen Aussagen weitehin "vera***en" lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Möwis

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Möwis,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

In meiner Antwort an Herrn Malsbender auf seine Frage vom 15. April 2010 habe ich mich zu der Unterscheidung von Alkohol und illegalen Drogen wie Cannabis geäußert. Die von Ihnen angestoßene Diskussion um den Begriff Droge ist ein Definitionsproblem. Gern erläutere ich Ihnen, was ich in meiner Antwort an Herrn Malsbender gemeint habe:

Im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes stellt Alkohol keine Droge dar. Im normalen Sprachgebrauch gilt Alkohol als sogenannte legale Droge. Dem steht nicht entgegen, dass es ein in der Gesellschaft akzeptiertes Genussmittel ist. Missbräuchlicher Alkoholkonsum führt bei vielen Menschen in eine Abhängigkeit. Hiervon sind in Deutschland 1,3 Mio. Menschen betroffen.

An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es mir ein großes Anliegen ist, vor den Gefahren missbräuchlichen Alkoholkonsums eindringlich zu warnen. In diesem Forum habe ich mehrmals hervorgehoben, dass die Bundesregierung eine Reduzierung der durch Alkoholmissbrauch und Alkoholabhängigkeit bedingten Schäden anstrebt. Der Schlüssel hierzu ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol, der u.a. durch verstärkte Aufklärung über die Risiken des Alkoholkonsums, eine Stärkung der Unterstützungsangebote für Eltern bei ihren Erziehungsaufgaben, eine bessere Einhaltung der bestehenden Jugendschutzgesetze, zum Beispiel durch Ausweiskontrollen in Geschäften, eine frühere Ansprache der Betroffenen z.B. durch den Hausarzt oder im Betrieb zu erreichen ist.

Mit freundlichen Grüßen

Mechthild Dyckmans