Frage an Mechthild Dyckmans von Florian Z. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dyckmans,
Ich will Gesetze nachvollziehen können, und nicht nur hören "es ist halt so"
Zum Thema Alkohol sagten Sie anfangs:
"Nur weil es Menschen gibt, die nicht damit umgehen können, kann man ihn nicht für alle verbieten."
Ist dieses "Argument" nicht ziemlich heuchlerisch?
SO ist es doch bei jeder Droge, selbst bei Heroin! Es gibt Leute, die haben ihren Konsum im Griff und es gibt Leute, bei denen das eben nicht der Fall ist! Das rechtfertigt doch sicher nicht die HARTE Droge Alkohol.
Die Zahlen und Fakten zu Alkohol kennen Sie ja sicherlich: Hunderttausende Tote jedes Jahr, hohes Abhängigkeitspotential (psychisch u. physisch), extreme Schädigungen des gesamten Körpers, Überdosen sind schnell erreicht und enden oft tödlich, etc.
SO eine Droge hat so eine Verteidigung nicht verdient. Sehen wir doch, wie es ist: Fast keine Droge wirkt zerstörerischer und suchterregender als Alkohol. Besonders hier zu erwähnen: Cannabis verursacht keine körperlichen Schäden, verursacht keine körperliche Abhängigkeit und macht nicht "dumm".
Alles Negative, was man ständig so mancher illegalen Droge unterschieben will, trifft auf Alkohol zu, aber das kümmert Sie nicht?
Klar, am Alk. hängen viele Arbeitsplätze und er ist eine gute Geldquelle..aber sollte das Hauptaugenmerk nicht der Gesundheit der Menschen gelten?
"Kultur" hin oder her, es ist kein Spaß, sondern eine extreme Droge, die fast an der Spitze steht!
Das Verbot von Cannabis bringt nur Probleme, eine Legalisierung hätte wohl nur positive Effekte und trotzdem stellt sich die Drogenpolitik stur? Wie begründen Sie dies? Wie soll man bei so einer Sinnlosigkeit Vertrauen aufbauen?
Eine beliebte Ausrede ist ja oft, dass keine Langzeitstudien bei den meisten Drogen vorhanden sind, aber umso erschreckender: Die Schäden bei Alkohol SIND bekannt, aber das sorgt nicht für ein Verbot?
Wie gesagt, ziemlich wiedersprüchlich!
Alkohol müsste illegal sein, bzw. harmloseRE Drogen legal,bzw. alle Drogen illegal
Sehr geehrter Herr Zwill,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Sie sprechen sich für eine Legalisierung von Cannabis aus und kritisieren gleichzeitig, dass Alkohol als legale Droge gilt.
Selbstverständlich kenne ich die Fakten zu Alkohol. Deshalb setzen wir hier auch einen Schwerpunkt in der Drogen- und Suchtpolitik der Bundesregierung. Dabei konzentrieren wir uns besonders auf das "Rauschtrinken" von Jugendlichen. Hier müssen effektive Lösungen gefunden werden. Ein allgemeines Verbot von Alkohol wird es nicht geben.
Zum Thema Cannabis ist erwiesen, dass die oft - und auch von Ihnen - behauptete Unbedenklichkeit des Cannabiskonsums nicht den vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht. Die jetzige Regierung plant keine Freigabe von bisher illegalen Drogen.
In Ihrer Anfrage titulieren Sie Alkohol als "harte" Droge. Dazu möchte ich anmerken, dass man sich in Fachkreisen einig ist, dass eine Einteilung in "harte" und "weiche" Drogen gesundheitspolitisch wenig sinnvoll ist. Sie wird zusehends abgelöst durch eine Einteilung in harten und weichen Drogengebrauch.
Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans