Portrait von Mechthild Dyckmans
Mechthild Dyckmans
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Mechthild Dyckmans zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Hans M. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Hans M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Dyckmans,

auf Ihre Antworten zu den vielen Fragen bezüglich der Re-Legalisierung von Cannabis bin ich auch sehr gespannt. Aber ich möchte weiter gehen, denn halte es sogar für richtig, alle Drogen zu legalisieren, die ein geringeres Schadenspotenzial als Alkohol oder Nikotin haben.

Zu "Schadenspotenzial" bitte ich um Beachtung dieser Tabelle in dem Wikipedia-Artikel "Droge", die zwar nicht vollständig ist, aber gute Anhaltspunkte liefert: http://de.wikipedia.org/wiki/Droge#Rangfolge_nach_Sch.C3.A4dlichkeit

Ich möchte mich nun auf Drogen mit halluzinogener Wirkung beziehen: LSD, psilocybinhaltige Pilze, Salvia Divinorum ("Aztekensalbei"), Meskalin und andere.

Diese Drogen haben ein sehr geringes Schadenspotenzial. Sie machen nicht abhängig und sind bei verantwortungsbewusstem Gebrauch ungefährlich. Sie sind umfassend erforscht und ihr Gebrauch lässt sich leicht erlernen.

Solche Drogen haben die Menschheit in ihrer Geschichte seit Jahrtausenden begleitet und wurden oft sogar als heilig erachtet. Sie wurden von freien Individuen ebenso gebraucht, wie im Rahmen von religiösen Ritualen und Zeremonien konsumiert. Oft glaubte man etwa, dadurch mit Göttern oder Ahnen in Kontakt treten zu können - was unter Umständen sogar genau der Grund für ein Verbot war.

Heute, in unserer Gesellschaft, können sie nur heimlich erworben und konsumiert werden, was das Risiko von schlechter Qualität, Verunreinigung und unbekannter Dosierung mit sich bringt. Doch werden sie zumeist nur von aufgeklärten, gut informierten Personen verwendet, die den Gebrauch angemessen vor- und nachbereiten. Damit schaden sie weder sich selbst, noch der Gesellschaft.

Ebenso nicht verständlich ist mir das Verbot von Ecstasy (MDMA, MDBD u.a.) und Amphetaminen, welche aus der modernen Partykultur kaum wegzudenken sind, und Kath.

Wie stehen Sie dazu der Thematik, halten Sie es für möglich und/oder richtig, die von mir genannten Drogen zu legalisieren? Aber wenn nicht, erklären Sie mir bitte die Gründe.

Portrait von Mechthild Dyckmans
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Marchl,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Sie fordern die Legalisierung von Drogen mit halluzinogener Wirkung wie LSD und anderen. Die von Ihnen angeführten Substanzen sind dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt. Dies ist eine Folge der durch die Ratifikation des Einheitsabkommens über die Betäubungsmittel 1961 sowie anderer ähnlicher Abkommen entstandenen Verpflichtung Deutschlands, die Verfügbarkeit mancher Drogen gemäß den Bestimmungen der Übereinkommen einzuschränken.

Ich sehe die von Ihnen aufgeführten Drogen nicht als harmlos an; deshalb sehe ich auch keine Veranlassung, diese zu legalisieren.

Ihrer Auffassung, diese Substanzen hätten ein geringes Schadenspotential und müssten somit legalisiert werden, kann ich nicht zustimmen. Denn das von Ihnen zitierte Ranking von Herrn David Nutt und seinem Forscherteam, was unter Experten nicht unumstritten ist, geht ja nicht davon aus, dass die von Ihnen genannten Substanzen kein Schadenspotential haben. In die Untersuchung sind außerdem sehr viele unterschiedliche Faktoren, unter anderem auch soziale Faktoren mit eingeflossen.

Über die mit dem Konsum der von Ihnen genannten Substanzen verbundenen Risiken können Sie sich gern auf http://www.drugcom.de oder http://www.dhs.de , aber auch über das von Ihnen als Quelle genannte Wikipedia informieren. Es würde den Rahmen sprengen, hier auf diese wissenschaftlichen Fakten im Einzelnen einzugehen.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans