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Mechthild Dyckmans
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Frage von Daniel F. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Daniel F. bezüglich Recht

Sehr geehrte Frau Dyckmans,

wie Sie vielleicht gelesen haben, hat die Innenministerkonferenz der Länder beschlossen, dem Deutschen Bundestag ein Verbot der so genannten »Killerspiele« zu empfehlen.

Welche Position vertreten Sie bei diesem Thema?

Mit freundlichem Gruß,
Daniel Fietkau

Portrait von Mechthild Dyckmans
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Fietkau,

vielen Dank für Ihre Frage vom 6. Juni 2009.

Ich bin - ebenso wie meine Fraktion - der Ansicht, dass ein Verbot von Computerspielen der falsche Weg ist.
Die FDP-Bundestagsfraktion hat sich daher bereits mehrfach kritisch zu den auch in der Vergangenheit vielfach geäußerten Forderungen nach einer weiteren Verschärfung der Gesetze im Bereich von Computerspielen ausgesprochen.
Notwendig ist eine gesamtgesellschaftliche Strategie, um Gewaltbereitschaft entgegenzuwirken. Ein Verbot von Computerspielen setzt am falschen Ende an. Wenngleich nicht ausgeschlossen werden kann, dass derartige Spiele eine etwaige ohnehin vorhandene Gewaltneigung negativ beeinflussen können, muss dennoch an erster Stelle gegen die eigentliche Ursache von Gewalt vorgegangen werden.
Abgesehen davon, dass ein derartiges Verbot nicht geeignet ist, Gewalttaten zu verhindern, führt es zudem dazu, dass alle Spielerinnen und Spieler von Computerspielen unter den Generalverdacht gestellt werden, zu Gewalttaten zu neigen. Computerspiele, die gegen gesetzliche Vorschriften verstoßen, dürfen schon nach geltendem Recht nicht vertrieben werden. Verschärfungen über die geltenden Bestimmungen hinaus sind mithin nicht erforderlich.
Effektiver Jugendschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die von Eltern, Schulen und Politik ebenso wahrgenommen werden muss wie auch von Herstellern bzw. Vertreibern von Computerspielen.
Der Vollzug des Jugendschutzrechts im Handel wie auch im Internet muss verbessert werden, so dass z.B. tatsächlich nur entsprechend der USK-Freigaben Spiele an Jugendliche abgegeben werden.

Mit freundlichen Grüßen

Mechthild Dyckmans