Sehr geehrter Herr Funke-Kaiser, wie ist Ihre persönliche Meinung zu gendersensibler Sprache?
Sehr geehrter Herr Funke-Kaiser,
ich möchte Sie gerne fragen, wie Ihre Haltung zur gendergerechten Sprache ist. Denken Sie, es ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung, da sich hiermit auch Menschen angesprochen fühlen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, oder empfinden Sie die Debatte darum eher irrelevant bzw. deplatziert? Nutzen Sie eventuell selbst gendersensible Sprache in Form von Sternchen, Unterstrichen, Doppelpunkt oder lehnen Sie diese ab?
Über Ihre ausführliche Antwort bin ich sehr gespannt !
Mit freundlichen Grüßen
Alina. M.
Sehr geehrte Frau M.,
unser Grundsatz besteht in der Freiheit des Individuums. Dieser bezieht sich auch auf die Ausübung der Sprache. Aus dem Grund finde ich es richtig, dass man über unsere Sprache diskutiert, aber auch niemandem vorschreibt, wie er sie im Alltag anzuwenden hat. Dies betrifft auch den Aspekt der Gendersensibilität. An einer Gesellschaft, in der die Geschlechter gleichgestellt sind, müssten alle gemeinsam arbeiten. Eine Debatte darüber zu führen, ist auch deswegen sinnvoll, um das Thema in der Breite sichtbar zu machen. Jedoch sollte man es jedem selbst überlassen, ob sie gendern, oder nicht.
Wir von der FDP-Bundestagsfraktion setzen uns für eine Akzeptanz und Gerechtigkeit aller geschlechtlichen Identitäten ein. Die geschlechtliche Identität gehört zur individuellen Persönlichkeit. Aus dem Grund haben wir uns bspw. bereits im Bundestagswahlkampf für ein Selbstbestimmungsgesetz eingesetzt, welches nun bald das noch gültige Transsexuellengesetz von 1980 ersetzen wird. Die Bestimmung des eigenen Geschlechts wird dadurch entbürokratisiert.
Ich selbst nutze keine gendersensible Sprache in Form von Sternchen, Unterstrichen oder Doppelpunkt.
Mit freundlichen Grüßen
Maximilian Funke-Kaiser