Frage an Maximilian Bierbaum von Benjamin K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo, hab da mal ne Frage.
halten Sie 8,50 Euro Mindestlohn, der ja noch nicht einmal für alles und jeden gilt, für gerecht? Sollte der nicht für alle gelten und auch zudem höher sein? Wie soll da Armut verhindert werden, wenn das Rentenniveau auf etwa 45 % vom vorher erzielten Nettoeinkommen berechnet bzw. ausbezahlt wird. Generationen von künftigen Hartz IV Empfängern?
Freue mich auf Ihre Stellungnahme.
Gruß
B. K.
Hallo Herr K.,
Ausnahmen beim Mindestlohn sind natürlich Quatsch. Ich kann es mir nicht erklären, warum die Arbeit von beispielsweise Minderjährigen weniger wert sein soll als die von Erwachsenen. Mit dem Mindestlohn müssen wir uns die Frage beantworten, was Arbeit mindestens wert sein soll - und zwar für alle.
Ein Stundenlohn von 8,50€ die Stunde ist gerade ausreichend, um Alleinstehende in Vollzeitbeschäftigung unabhängig von ergänzendem Arbeitslosengeld II zu machen. Daher ist es gut, mit diesem Wert zu beginnen. Bei diesem Wert dürfen wir aber nicht stehen bleiben. Deshalb ist es auch gut, dass es eine Mindestlohnkommission gibt, die regelmäßig überprüfen soll, ob 8,50€ pro Stunde noch angemessen sind. Problematisch ist aber, dass diese Kommission erstens bis 2017 die Höhe des Mindestlohns nicht verändern darf und zweitens ohne wissenschaftliche Expertinnen auskommen soll. Dabei zeigen gerade Beispiele der low pay comission aus England, dass die Wissenschaft durchaus in der Mindestlohnkommission vertreten sein sollte.
Ich denke also: 8,50€ sind ein guter Wert für die Einführung des Mindestlohns, bei diesem Wert darf es aber mit Blick auf steigende Lebenshaltungskosten gerade in Hamburg nicht lange bleiben.
Ein Wort noch zur Rente: Die müssen wir meiner Meinung nach generell auf den Kopf stellen. Wir brauchen endlich eine Bürgerinnenversicherung, bei der alle (!) in eine gemeinsame Rentenversicherung einzahlen und eine Garantierente von mindestens 850€ im Monat.
Beste Grüße,
Maximilian Bierbaum