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Matthias Zarbock
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Frage von Lars S. •

Wie wollen Sie bzw. Ihre Partei dem Lehrermangel in Berlin begegnen?

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Ich halte dieses Problem für extrem wichtig. Die derzeitigen Lehrer*innen unterliegen einer hohen Belastung, Unterricht fällt aus und auch die Unterrichtsqualität insgesamt leidet. Das passt nicht zu dem hohen gesellschaftlichen Ziel, die Bildung zu verbessern.

Ein wichtiger Grund für den Lehrer*innen-Mangel ist das Versäumnis der Ausbildung in den letzten Jahr(zehnt)en. Berlin bildet inzwischen mehr aus, auch andere Bundesländer profitieren davon und sollten selbst mehr ausbilden.

Wir müssen alles dafür tun, dass uns keine Menschen auf ihrem Weg in den Beruf „abhandenkommen“. Es sollten Verbesserungen für Referendar*innen erreicht werden, z.B. durch höhere Bezahlung, Verkürzungsmöglichkeit des Referendariats bei entsprechender Leistung, Veränderung der Einstellungszeiträume oder die Möglichkeit eines Referendariats in Teilzeit. Um bei den Einstellungen voran zu kommen, sollten die Bedingungen dabei verbessert werden: Direkte Bewerbung für eine Schule, Einstellungen müssen permanent und nicht nur zum Schulhalbjahr möglich sein etc.

Es sollte bei den Grundschullehrer*innen durch bessere Bezahlung ein höherer Anreiz für den Beruf gesetzt werden. Gestiegene Wertschätzung ist schön, muss sich aber auch in höherer Bezahlung ausdrücken.

Eine wichtige Maßnahme ist aus meiner Sicht auch die Angleichung der Bedingungen für Angestellte an die der Beamt*innen, etwa durch Zulagen.

Auch die bessere Ausstattung der Schulen mit nicht-pädagogischem Personal würde die Lehrer*innen deutlich entlasten.

Die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte in Berlin müssen verbessert werden. Es müssen eigene Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, das Gesundheitsmanagement muss ausgebaut werden und es müssen die tatsächlichen Arbeitsaufgaben außerhalb der Schulstunde (Korrekturaufwand) in den unterschiedlichen Fächern besser berücksichtigt werden. Auch dadurch ergäbe sich eine Aufstockung des Personals an den Schulen und dafür brauchen wir mehr Lehrer*innen.

Auch die erfolgreich angelaufene Schulbau-Offensive spielt dabei eine Rolle: Schulen müssen mit ihren Räumen und ihrer Ausstattung ein attraktiver Arbeitsplatz sein. Die Reinigungssituation kann aus meiner Sicht nur verbessert werden, wenn wir die Schulreinigung rekommunalisieren.

Ich glaube, dass die Reduktion der Wochenarbeitszeit für die Lehrkräfte wieder ein Ziel sein muss!

Persönlich hoffe ich, dass die weit verbreitete Einschätzung der Lage und der hohen Bedeutung der Bildung dazu führen muss, dass die Gesellschaft sich für die Bewältigung der Aufgabe zu einer Kraftanstrengung entschließt. Ich halte es für sinnvoll, wünschenswert und denkbar, dass es zur Regel wird, dass jeweils zwei Lehrkräfte in den Unterrichtsstunden eingesetzt werden. Das würde gerade Schüler*innen mit individuellen Hilfebedarfen nützen.