Frage an Matthias Möhle von Maik B. bezüglich Gesundheit
Hallo Herr Möhle !
Dies ist keine Scherzfrage, auch wenn sie sich vielleicht so anhört.Ich als Raucher bin natürlich, wie viele andere auch, über das Nichtrauchergesetz verärgert. Aber was mich aufregt, ist, das nur die Raucher die Doofen sind. Ich fühle mich als Mensch auch von Alkoholisierten Menschen belästigt. (wie die Nichtraucher sich ja auch von den Rauchern belästigt fühlen). Und die Fogekosten des Trinkens?Krankenhaus, Entziehungskur, durch Prügeleien und Unfälle enstandene Fehlzeiten auf der Arbeit, Scheidung , Arbeitslosigkeit, Hartz4 und so weiter.Der Schaden des Trinkens für die Gemeinschaft ist um ein vielfaches höher als der des Rauchens.
Jetzt meine Frage. obwohl die Kosten immens sind, ist der Raucher immer der Dumme. Tabaksteuer immer mehr rauf. Warum wird nicht beim Alkohol die Steuer mal richtig erhöht? Liegt es daran ,das die Menschen,die in der Politik sind und die Macht dazu hätten,lieber mal ein Bier trinken anstatt eine zu Rauchen ? Es würde ja dann den eigenen Geldbeutel treffen.Über eine Antwort wäre nicht nur ich sehr erfreut.
Mfg Maik Böttge
Sehr geehrter Herr Böttge,
in Teilen kann ich Ihren Frust durchaus nachvollziehen, möchte Ihnen aber trotzdem aus meiner Sicht auf Ihre Frage antworten. Natürlich ist es immer leicht „anderen“ (in diesem Fall Politikern) die Schuld in die Schuhe zu schieben und sich aus der Verantwortung zu stehlen, indem man zunächst sagt, dass sowohl die Tabak- als auch die Alkoholsteuer nicht in den Kompetenzbereich des Landes, sondern des Bundes fallen. Für diese Art der Besteuerung bin ich in Zukunft also auch nicht verantwortlich. Dennoch finde ich, dass sich das Rauchen und Trinken in einem Punkt immens voneinander unterscheiden.
Der größte und auch wichtigste Unterschied zwischen dem Rauchen und dem Trinken in der Öffentlichkeit, ist die Gefährdung der Mitmenschen, die durch den Zigarettenrauch entsteht. Dieser verteilt sich ungehindert in der Luft und so werden auch Unbeteiligte durch das ungefragte Passivrauchen an den negativen gesundheitlichen Folgen des Rauchens beteiligt.
Ich persönliche habe nichts einzuwenden an einem Glas Rotwein in gemütlicher Runde. Diese Tatsche macht mich noch nicht zu einem Trinker, der die von Ihnen geschilderte Kette von Krankenhaus bis ALG 2 durchläuft. Leider sind mir die Zahlen des Schadens, der durch Alkoholmissbrauch im Vergleich zu gesundheitlichen Folgen durch das Rauchen nicht bekannt, glaube aber, dass die Kausalzusammenhänge, die Sie geschildert haben, so nicht in Statistiken ermittelbar sind und eher auf Mutmaßungen der Gesellschaft beruhen. Ich hoffe Ihnen mit meiner Antwort geholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Matthias Möhle.