Frage an Matthias Hey von Andy S. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Hey,
in der Auflistung Ihrer Ziele fehlt mir (und sicherlich auch vielen anderen) eine Äußerung zu Ihren Plänen bezüglich der Energiepolitik. Schaut man sich einmal im Gothaer Land um, so kann man zwar eine Vielzahl an Windkraftanlagen beobachten - doch das große Projekt der Unabhängigkeit von Erdgas, Braunkohle &Co. steckt ja noch in den Kinderschuhen, auch in Thüringen. Wie möchten Sie als Abgeordneter in diesem brisanten Themenkreis tätig werden und die Nutzung erneuerbarer Energien vorantreiben? Welche Impulse möchten Sie energiepolitisch für Privathaushalte und Unternehmen setzen? Schließlich scheitert der Wechsel zu erneuerbaren Energien nach wie vor meist nicht an ideologischen Unzulänglichkeiten, sondern schlicht und ergreifend am zu schmalen Geldbeutel - trotz staatlicher Subventionen.
Als zukünftiges MdL trügen auch Sie die Verantwortung für eine langfristige Energiepolitik, die endlich die Zeichen der Zeit erkennt und unser Land auch ein Stück weit unabhängiger von (russischen) Exporten macht. Deshalb bitte ich Sie um eine klare energiepolitische Positionierung!
Mit freundlichen Grüßen
Andy S.
Guten Tag, Herr Seydel,
und herzlichen Dank für Ihr Interesse an diesem Internetportal.
Zunächst: Jawoll, Sie haben Recht! Zur Energiepolitik habe ich mich nicht explizit in meiner kurzen Vorstellung meiner Ziele geäußert.
Sollte ich aber das Direktmandat meines Landkreises erringen, so wird dies auch mit Hilfe der Erststimmen von Bündnis90/Die Grünen-Wählern geschehen, denn diese rufen hier in Gotha zur Wahl von Matthias Hey mit dem ersten Kreuz auf dem Stimmzettel auf.
Damit dürfte klar sein, mit wem ich im Landtag gern zusammenarbeiten würde, und es gibt bei mir zudem eine große Deckungsgleichheit in Fragen der Energiepolitik mit den Ansichten der Bündnisgrunen.
Als Aufsichtsratsvorsitzender der FernwärmeStadtwerke Gotha GmbH bin ich seit 3 Jahren übrigens mit umweltschonender Energiegewinnung und -verwertung vertraut. Die von Ihnen angesprochenen Themenfelder umfassen meist die "großen", d.h. bundespolitischen Probleme. Ich erwarte gerade auf dieser Ebene insbesondere nach der Bundestagswahl erhebliche Bewegung (denken Sie bitte nur an das leidige Theater um den Ausstieg aus der Kernenergie, die Subventionierung von Raps oder Begünstigung von Solarenergie - hier wird längst noch nicht mit einer Sprache gesprochen!).
Aber soweit mir das vergönnt sein wird, im Landtag und somit quasi "im Kleinen" mit Hand anzulegen, habe ich selbstverständlich auch Interesse an den von Ihnen aufgezeigten Aufgaben.
Für mich ganz klar: Kleinere, regional bezogenen Energiekreisläufe wie Biogasanlagen in Verwaltungsgemeinschaften sind hochinteressant und bedürfen mit Sicherheit auch einer staatlichen Unterstützung! Und weshalb nicht im Freistaat eine "Energieprämie" aussetzen für die Unternehmen, die sowohl ihre Betriebsstätten als auch ihre Produktionslinien auf neueste Umweltstandards umrüsten?
Ganz egal übrigens, ob unsere Energie-Importe aus Russland oder anderswo herkommen: Jede Kilowattstunde aus möglichst erneuerbaren und regional gewonnenen Kreisläufen ist doppelt wertvoll!
Eines allerdings merke ich kritisch an: Noch mehr Windparks müssen es nicht sein! Schickes Steuerabschreibungsmodell - aber effiziente Energiegewinnung geht heute auch anders!
Lieber Herr Seydel, zunächst aber gilt für mich natürlich: Erstmal muß die Wahl gewonnen werden! Vielleicht kann ich hier ja auch auf Ihre Mithilfe hoffen und mich dann für eine bessere (und vor allem nachhaltigere) Energiepolitik hierzulande einsetzen!
Beste Grüße
Ihr Matthias Hey