Frage an Matthias Hey von Sabine V. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Hey,
Können Sie nicht in Ihrer jetzigen Tätigkeit als Dezernent (direkt in Gotha) viel mehr in Gotha verändern bzw. für Gotha tun, als wenn Sie Abgeordneter des Landtages in Erfurt(!) wären?
mfg
S. Voigt
Guten Tag, Frau Voigt,
und vielen Dank für Ihr Interesse an diesem Internetportal und natürlich auch an meinem Wahlkampf!
Ich habe in der Tat sehr lange überlegt, ob ich mit meiner derzeitigen beruflichen Aufgabe nicht besser "vor Ort aufgehoben" wäre. Um mein Motto im Kampf um das Direktmandat meines Wahlkreises noch besser verstehen zu können, muß man sich die jetzt auf sämtliche Kommunen zurollenden Probleme vor Augen führen. Vieles von dem, was in der Stadt Gotha umgesetzt wird, ist teilfinanziert durch sogenannte "Drittmittel" oder "Födermittel", deren Anteil am Gesamtvorhaben immer unterschiedlich ist, ohne die wir allerdings nicht sämtliche Aufgaben bewältigen könnten.
Wenn in Bund und Land die Kassen aber immer leerer werden (und das werden sie, machen wir uns da bitte gar nichts vor), werden auch die Mittel, die nach Gotha fließen, immer spärlicher. Genau da liegt der Knackpunkt: Als Finanzdezernent sind mir die Hände gebunden, getreu dem Motto "Man muß halt nehmen, was man kriegt!" habe ich wenig bzw. keinen Einfluß auf die Verteilung der Fördermittel in den nächsten Jahren.
Leider waren in der Vergangenheit die Prioritäten im Freistaat Thüringen immer ein wenig anders gesetzt, besser gesagt: Gotha stand hier nicht immer in der ersten Reihe. Denken Sie nur an das widerliche Gezerre um unsere Thüringen Philharmonie. Wissen Sie, wieviel dieses anerkannte und traditionsreiche Orchester dem Freistaat wert war? NULL EURO! Übrigens beispiellos in der Kulturszene dieses Landes, denn Gotha war die einzige Stadt, die bei der Streichorgie des damaligen Kultusministers ÜBERHAUPT nichts abbekommen sollte. Das stellen Sie sich mal bitte für Erfurt oder gar Weimar vor!!!
Die Liste dieser für mich nicht nachvollziehbaren Ungereimtheiten ist leider lang: Das renommierte Ekhof-Festival wird nicht hinreichend vom Land unterstützt, die Pferderennebahn auf dem Boxberg, eine der schönsten in ganz Mitteldeutschland, wird in Erfurt nicht wahrgenommen, ein stadtbildprägendes Gebäude wie das Landschaftshaus am Gothaer Hauptmarkt verfällt unter den Augen dieser Landesregierung usw. Als Gothaer UND als Finanzdezernent dieser Stadt habe ich eine gehörige Portion Wut hierüber im Bauch und noch wesentlich mehr an Gestaltungswillen im Kopf: Hier muß sich dringend etwas ändern - jetzt ist auch mal Gotha dran!.
Ich hoffe also, im Falle eines Wahlsieges (vielleicht, sollten Sie in meinem Wahlkreis leben, sogar mit Ihrer Unterstützung?) noch mehr für Gotha tun zu können als jetzt, dann im Landtag und mit einer deutlich wahrnehmbaren Stimme für unsere Stadt.
Die fehlt im Moment, und das will ich ändern!
Herzliche Grüße
Ihr
Matthias Hey