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Matthias Graf Lambsdorff
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Frage von Lars K. •

Frage an Matthias Graf Lambsdorff von Lars K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Graf Lambstorff,

bezüglich der Pläne zur erweiterten Nutzung des jetzigen Theater- und Kleingartengeländes im westlichen Bereich der Gaußstraße in Hamburg Ottensen habe ich folgende Fragen an Sie.

Wie stehen Sie und die FDP zu den Plänen, dass z. B. eine achtgeschossige Ausweisung als Misch-Kerngebiet im östlichen Teil des Geländes errichtet werden soll? Das ist die Fläche, auf der derzeit das Thalia Theater steht. Soll das bedeuten, dass dort achtstöckige Hochhäuser gebaut werden sollen? Mir bereitet das einige Sorgen, da acht Stockwerke die derzeitigen Baukörper der Gauß- Helmholtz- und Borselstraße, bei weitem überragen würden und dies optisch nicht gerade von Vorteil wäre.

Was sagen Sie zu der Idee, im westlichen Teil dieses Plangebietes etwa 200 Wohnungen zu errichten? Dies setzt auch recht voluminöse Wohnhäuser voraus, die sicherlich auch die 5 Stockwerke überragen. Die Verkehrssituation in diesem Gebiet wird dadurch noch mehr verschärft, da Parkraum bereits knapp ist und vor allem der Verkehr jetzt schon nicht mehr vernünftig fließt aufgrund von zugeparkter Straßen und des hohen Verkehrsaufkommens in diesem Bereich. Wie würden Sie dieses Problem angehen?

Abschließen möchte ich mit der Frage, ob es eine Erweiterung der Gewerbefläche auf diesem Gelände geben wird? Das gesamte Gebiet Gaußstraße/Borselstraße ist mittlerweile ein Wohngebiet, in dem Gewerbe meines Erachtens kaum noch Platz hat. Die Lärmentwicklung durch die LKWs und Gabelstapler auf dem Thalia Gelände ist derzeit schon so hoch, dass man von extremer Lärmbelästigung sprechen kann. Insbesondere, da anscheinend auch noch Sondergenehmigungen für den Zeitraum vor 7 Uhr morgens und auch am Wochenende erteilt worden sind.

Ich freue mich von Ihnen zu hören.
Mit freundlichen Grüßen

Lars Krüger

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Krüger

Wie Sie wissen kandidiere ich nicht für die Bezirksversammlung, sondern für die Bürgerschaft. Da Ihre Frage sehr ins Detail geht, habe ich mir bei der Beantwortung Verstärkung geholt bei Lorenz Flemming, den Spitzenkandidaten der FDP für die Bezirksversammlung Altona.

Leider ist ja in der noch laufenden Wahlperiode die FDP nicht in der Bezirksversammlung Altona vertreten. Wir sind daher bisher nur als Bürger an der Aufstellung des von Ihnen angesprochenen B-Plans Ottensen 57 beteiligt. Aber natürlich haben wir eine Meinung dazu, die wir auch nach der Wahl einbringen werden.

Wir halten zunächst die Aufstellung eines B-Plans für das städtebaulich wichtige Areal für richtig. Der bisher geltende alte Baustufenplan reicht für eine Neuplanung nicht aus. Der vorliegende Entwurf entspricht dabei weitgehend unserer Vorstellung, wie mit Flächen im städtischen Umfeld umgegangen werden soll. Sowohl die Wohnbebauung im Westen des Gebiets, aber auch die Mischnutzung in den östlichen zwei Dritteln entspricht einer sinnvollen Nutzung. Wir halten die mögliche 8-geschossige Nutzung des Kerns im Mischnutzgebiet für grundsätzlich zu hoch. Sie kann zwar optisch durch eine Beschränkung auf den zur S-Bahn gelegenen Teil gemildert werden, aber eine Beschränkung auf sechs Geschosse wäre sinnvoll.

Nun zu den von Ihnen angesprochenen konkreten Punkten:

1. Lärmbelästigung - die innerstädtischen Gewerbenutzungen sind üblicherweise heute nicht mehr mit besonderen Lärmemissionen verbunden. Das ergibt sich schon aus den Beschränkungen der Zu- und Abfahrten. Außerdem sind die heute geltenden Vorschriften in dieser Hinsicht nach unserer Auffassung ausreichend.

2. Wohnverdichtung - Die Lage und Ausstattung mit Infrastruktur in dem westlichen Teil macht eine verdichtete Wohnbebauung sinnvoll. Wir sind der Auffassung, dass die vorhandenen Einrichtungen (Schulen, Kindergärten, Verkehrsinfrastruktur) optimal genutzt werden sollen. Sie wissen sicher, dass wir uns für einen neuen s-Bahn-Haltepunkt in Ottensen einsetzen. Die Anzahl der Wohnungen sagt darüber noch nicht viel aus, da die Größe der Wohneinheiten nicht festgelegt wird.

3. Parkraum - Die FDP tritt dafür ein, dass die vorgeschriebenen Stellplätze bei einer Bebauung auch bereitgestellt werden müssen. Die bisher in Hamburg vorherrschende Übung der Zwangsablösung durch den Bauherren, ist nicht im Sinne eines zeitgemäßen Städtebaus. Wir werden uns zusätzlich dafür einsetzen, dass bei einer verdichteten Wohnnutzung in dem Gebiet Quartiersgaragen geplant werden. Diese Parkmöglichkeiten in Kombination zu öffentlichen Garagen stellt nach unseren Überlegungen eine vielfach bereits erprobte Lösung für derartige verdichtete Gebiete dar.

In der Hoffnung Ihnen zufriedenstellend geantwortet zu haben, bin ich mit herzlichem Gruß
Ihr

Graf Lambsdorff