Frage an Matthias Czech von Florian B. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Herr Czech,
in Zeiten zunehmender Verarmung und Verelendung von Familien und ihrer Kinder, möchte ich Sie fragen, was Ihre Partei die SPD bewogen hat, eine Initiative zur Einschränkung bzw. Abschaffung des Bundesrechtsanspruchs auf Hilfen zur Erziehung zu starten.
In den Presseveröffentlichungen findet sich hier lediglich der Verweis auf mutmaßlich gestiegene Kosten in diesem Sektor.
Meinem Verständnis nach müssen sich die Ausgabe des Staates die durch einen Rechtsanspruch entstehen nach den Aufgaben richten. Sie versuchen nun durch die Abschaffung des Rechtsanspruches den Bedarf an Hilfen zu Erziehung abzuschaffen.
Lediglich mit der Abschaffung des Rechtsanspruches auf diese wichtige staatliche Hilfe werden Sie jedoch aus meiner Sicht den Bedarf für diese Hilfen, den es in unserer Gesellschaft gibt nicht abschaffen können. Die fachlich umstrittene Umsteuerung in niederigschwellige SHA - Angebote wird dem vorhandenen Bedarf aus meiner Sicht nicht gerecht.
Ich würde mich über eine Antwort von Ihnen, über die Gründe die Sie zu diesem Gesetzesvorhaben motiviert haben, sehr freuen. Ich würde mich über eine Darlegung von fachlichen Gründen freuen, da die fiskalische Seite in der Öffentlichkeit ausreichend gewürdigt ist.
Mit freundlichen Grüßen
Florian Bode
Sehr geehrter Herr Bode,
tatsächlich wollen wir das Erziehungshilfesystem verbessern und reformieren. Wir wollen prüfen, wie wir vorhandene Angebote vor Ort zu einer besseren Nutzung führen können. Hier setzen wir auf sozialräumliche Angebote. Damit schaffen wir die Einzelfallhilfe nicht ab, sondern stellen sie gemeinsam mit Kita, Schule und bestehenden Hilfen vor Ort so auf, dass sie beim Kind und in der Familie ankommt.
Und darum soll es ja wohl gehen.
Beste Grüße
Matthias Czech