Frage an Matthias Abraham von Sven A. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Albrecht,

ich bin vor vier Jahren zu BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN gekommen und die Auseinandersetzungen zwischen Realos und Fundis waren vor meiner Zeit und sind an mir vorbeigegangen. Und um ehrlich zu sein: ich bin darüber nicht traurig.

Flügelkämpfe und Selbstzerfleischung haben uns heute in der Parteienlandschaft PDS und WASG abgenommen. BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN haben es geschafft, nach außen einheitlich aufzutreten, ohne dass die innerparteiliche Streitkultur darunter leidet.

Ich tue mich mit der Zuordnung zu innerparteilichen Flügeln und Personenkreisen etwas schwer, für mich ist eher die sachpolitische Frage entscheidend. Nicht jeder, der beispielsweise wirtschaftspolitisch für den Abbau von Gesetzen und Verordnungen, der Entbürokratisierung, steht, stimmt im konkreten Fall der Einschränkung von Kündigungsschutz, der betrieblichen Mitbestimmung oder vielleicht dem Verkauf kommunaler Wohnungsbaugesellschaften zu. Ich lehne dogmatische Standpunkte ab, ohne dabei soziales und ökologisches politisches Handeln oder Gewaltfreiheit und Basisdemokratie preiszugeben.

Wenn Sie konkret nachfragen, kann ich Ihnen darstellen, wie ich als Bundesdelegierter der Bezirksgruppe Mitte auf den verschiedenen Bundesdelegiertenkonferenzen abgestimmt habe. Über landes- und kommunalpolitische Fragen freue ich mich auch sehr. Wenn Sie aber mit dieser Antwort zufrieden sind, wünsche ich mir, Ihre Erststimme zu bekommen.

Herzliche Grüße, Matthias Abraham