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Matthias Abraham
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Frage von mesut l. •

Frage an Matthias Abraham von mesut l. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

1. Inwieweit wollen Sie die Jugendlichen in Mitte bzw. Wedding unterstützen?
2. Kennen Sie die Organisation Kiezboom.
3. Wie gedenken Sie Kiezboom durch und mit Ihrer Partei zu unterstützen?
Wir sind ein gemeinnütziger Jugendhilfeverein von Leuten für Leute mit direktem Basiskontakt zur Straße.
Unser Ziel ist es benachteiligte Menschen in die Arbeitswelt zu integrieren. Wir stehen für Verständnis, Toleranz und Respekt der Menschen untereinander.
Was werden Sie konkret für diese Ziele im Bezirk unternehmen.
Werden Sie unsere Ziele nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstützen?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Lencper,

für Ihre Fragen und Ihr Interesse möchte ich mich eingangs herzlich bedanken. Hier nun die Antworten auf Ihre Fragen, wobei ich darauf verzichte, das Bündnisgrüne Wahlprogramm http://gruene-berlin.de/site/fileadmin/dateien/2006/Wahlprogramm_2006.pdf , das ich für mich als verbindlich betrachte, abzuschreiben, um Wiederholungen zu vermeiden. Ihre Fragen beantworte ich also auf Hinblick auf meine Person und Kandidatur:

1. Inwieweit wollen Sie die Jugendlichen in Mitte bzw. Wedding unterstützen?

Gleichwohl ich kein ausgewiesener Kinder- und Jugendpolitiker bin, werde ich erstens, soweit man bereits von einer Unterstützung sprechen kann, keinen weiteren Kürzungen in der Jugendhilfe zustimmen, auch wenn es gilt, die öffentlichen Haushalte zu konsolidieren. Dies soll nach meinem Willen nicht auf Kosten von Kindern und Jugendlichen geschehen. Zweitens möchte ich für basisorientierte Initiativen und Vereine, wie z.B. solchen, die sich um die Belange Jugendlicher (mit Migrationshintergrund) kümmern, ein Sprachrohr in das Parlament sein. Mir geht es darum Eigenverantwortung und Selbsthilfestrukturen zu stärken und zu unterstützen, Ihnen politisch ein Umfeld zu bereiten, indem Sie Eigeninitiative entfalten können. Hierbei kann Politik und Verwaltung gelegentlich ein Hindernis sein, ich fühle mich verantwortlich, Ihnen diese Hürden aus dem Weg zu räumen. Welche Form der Unterstützung die Jugendlichen im Wedding benötigen, können sie letztlich selber am besten identifizieren und artikulieren. Als Ihren Wahlkreisabgeordneten können Sie mich in die Verantwortung nehmen.

2. Kennen Sie die Organisation Kiezboom.

Ja.

3. Wie gedenken Sie Kiezboom durch und mit Ihrer Partei zu unterstützen? Wir sind ein gemeinnütziger Jugendhilfeverein von Leuten für Leute mit direktem Basiskontakt zur Straße. Unser Ziel ist es benachteiligte Menschen in die Arbeitswelt zu integrieren. Wir stehen für Verständnis, Toleranz und Respekt der Menschen untereinander. Was werden Sie konkret für diese Ziele im Bezirk unternehmen. Werden Sie unsere Ziele nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstützen?

Ich stehe für Ihre Organisation als Ansprechpartner und Fürsprecher auch nach dem 17.09.06 zur Verfügung, denn ich denke, dass Politik, im Unterschied zu verfehlter Politik, auf den Kontakt zu basisorientierten Initiativen angewiesen ist. Ich denke, die Grünen unterstützen Sie schon längst indirekt durch Ihre Programmatik und arbeiten in Ihrem Sinne seit nunmehr 25 Jahren. Ihr Tun ist unser politischer Ansatz. Verständnis, Toleranz und Respekt vermittelt sich am besten dadurch, indem man solche Werte vorlebt. Das habe ich in verschiedenen Projekten und Initiativen in der Weddinger Gemeinwesenarbeit getan, um konkret eine Sache zu benennen: die Nachbarschaftskonfliktvermittlung. Oder als es um die Verdrängung sozialer Randgruppen aus der Malplaquetstrasse ging, habe ich mich für sie eingesetzt. Derzeit unterstütze ich einen in Gründung befindlichen Verein jenseits der Grenzen meines Wahlkreises, im Humboldthain, in dem sich überwiegend vorbestrafte junge Männer zusammengefunden haben, um im Bereich Bildung, Jugend und Integration tätig zu werden.
Politisch zu tun bleibt einiges im Bereich der lokalen Beschäftigung und Wirtschaftsförderung. Die besten Qualifizierungsmaßnahmen bringen letztlich noch keine neue Arbeitsstelle auf dem Arbeitsmarkt. Ein bislang nicht ausgeschöpftes Entwicklungspotential sehe ich im Bereich der sog. ethnischen Ökonomie. Hier können Ausbildungs- und Arbeitsplätze entstehen, die die Situation im Wedding etwas entlasten könnten. Eine persönliche finanzielle Unterstützung kann ich nicht zusagen, weil ich schlichtweg durch eine Vielzahl von Mitgliedschaften an der für mich finanziell machbaren Grenze angelangt bin.

Ich hoffe, Ihre Fragen zufriedenstellend beantwortet zu haben und würde mich freuen, wenn Sie meine politische Nachricht auf die Strasse bringen könnten und vermitteln würden, dass die Weddinger Jugendlichen mit mir im Abgeordnetenhaus eine echte Lobby haben werden. Deshalb bitte ich Sie nicht nur um Ihre Stimme, sondern auch um die Stimmen derer, die Sie mit Ihrem Engagement erreichen.