Frage an Mathias Wagner von Monika F. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Wagner,
in der hessenschau kopmakt Sendung vom 23.08. sagt unser Wirtschaftsminister, dass er keinen E-Dienstwagen hat, weil es nicht genug E-Tankstellen gibt.
Bitte beantworten Sie mir die Frage wie viele E-Autos hat der Fuhrpark der Landesregierung insgesamt? Ausserdem lehnte er eine zusätzliche hessische finanzielle Beteiligung zum E-Autoankauf ab.
Die Aussage, dass es nicht genug E-Tankstellen in Hessen gibt, ist ja eigentlich mehr als peinlich bei einem grüngeführten Wirtschaftsministerium. Ist es nicht Ihre Aufgabe, die Tankstellenbetreiber bzw. die Konzerne dazu zu veranlassen, E-Tankstellen einzurichten. Ist Ihnen bekannt, was so eine Ladung E-Autostrom kostet und wie weit man mit einer vollen Ladung kommt?
Welche Anreize beabsichtigt das grüne Wirtschaftsministerium um einen vermehrten Kauf von E-Autos zu befördern, z.B. den Autostrom kostenlos anzubieten? Können Sie mir sagen, wie viele E-Autos in Hessen fahren? In welchem Landkreis sind die meisten E-Autos angemeldet?
Herr Wagner, ich danke Ihnen schon einmal für die Beantwortung meiner Fragen
und verbleibe mit freundlichem Gruß
Monika Frank
Sehr geehrte Frau Frank,
vielen Dank für Ihre Fragen zur Pressekonferenz von Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir zum Thema Elektromobilität in Hessen, über die in der Hessenschau am 23. August berichtet wurde.
Auf die Frage nach seinem Dienstwagen antwortete der Verkehrsminister, dass er aufgrund des teilweise hohen Fahrpensums von bis zu 600 Kilometern an einem Tag kein Elektroauto als Dienstwagen nutzt. Denn leider sind die Reichweiten von Elektroautos mit einer Ladung bisher nicht annähernd ausreichend für diese Distanzen. Hier ist die Entwicklung durch die Automobilhersteller gefragt.
Bei derzeit 590 öffentlich zugänglichen Ladepunkten in Hessen gibt es noch Ausbaupotential. Im Vergleich der Flächenländer liegt Hessen bei der Anzahl der Ladesäulen pro Einwohner momentan an zweiter Stelle hinter Baden-Württemberg. Deutschlandweit besteht damit insgesamt noch Ausbaubedarf, um dadurch eine stärkere Nutzung von Elektroautos zu unterstützen.
Das Land Hessen fördert daher beispielsweise das Projekt „Ladesäulennetz Mittelhessen“, um die Elektromobilität weiter voranzubringen. Hierbei soll ein Konzept für eine günstige und flächendeckende Ladesäuleninfrastruktur für Mittelhessen mit etwa 1.000 bis 2.000 Standorten erstellt werden. Dabei sollen auch 20 Pilot-Ladestationen aufgebaut werden.
Auch werden weitere Projekte im Bereich Elektromobilität durch das Land gefördert. Dazu gehören beispielsweise E-Busse, der Ausbau der notwendigen Infrastruktur, kommunales E-Carsharing, Brennstoffzellentests und innovative Pilotprojekte.
Ein weiterer Baustein zur Förderung der E-Mobilität, ist die im vergangenen Jahr von Hessen erfolgreich in den Bundesrat eingebrachte Änderung des Einkommenssteuergesetzes. Diese Änderung sieht vor, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Elektro- oder Hybridfahrzeuge auf der Arbeit aufladen können und der erlangte geldwerte Vorteil nicht zu versteuern ist.
Weitere Informationen zum Thema Elektromobilität in Hessen finden Sie auf der Internetseite des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums unter https://wirtschaft.hessen.de/verkehr/elektromobilitaet-hessen .
Mit freundlichen Grüßen
Mathias Wagner