Ziele für den ÖPNV in Ihrem Wahlkreis ?
Sehr geehrter Herr Schulz,
falls Sie denn nach der Wahl für die SPD im Abgeordnetenhaus in Berlin sind, was wollen Sie in ihrem Wahlkreis im Bereich des öffentlichen Verkehrs ändern ? Beabsichtigen Sie, falls Sie gewählt werden, aktiv im Fach-Ausschuss Mobilität der SPD auf Landesebene mitzuarbeiten ?
Mit freundlichen Grüßen
Peter Cornelius
Vorsitzender des Landesverbandes Berlin-Brandenburg des Fahrgastverbandes PRO BAHN e.V.
Vielen Dank für die Fragen.
zu 1.: Ausgangspunkt meiner Ziele in der Mobilitätspolitik ist für mich der Mensch. Menschen müssen, Menschen wollen mobil sein. Ich setze mich dafür ein, dass wir in unserer Stadt zuverlässig, bequem, kostengünstig, barrrierefrei und sicher unterwegs sind. Dabei will ich, dass wir noch stärker als bisher den Umweltverbund aus Bahn, Bus, Fahrrad und Fußverkehr in den Fokus rücken. Das wirkt sich „automatisch“ auf die Umwelt und das Klima aus.
Wer bei uns im nördlichen Wedding im Wedding auf das Auto verzichten will oder kann, hat schon heute mit mehreren Tram-, Bus- und U-Bahn-Linien grundsätzlich ziemliche gute Alternativen, die jedoch noch besser werden können. Ich setze mich z.B. ein für:
Pünktlichkeit. Buslinien wie 106 und 120 sind wichtige Verbindungen in den Norden und die Mitte der Stadt, zählen aber zu den unpünktlichsten der BVG. Das liegt nicht zuletzt an stetig voller werdenden Straßen und dem unerlaubten Parken in zweiter Reihe.
Taktverdichtung. Insbesondere die U 6 wird zu den Hauptverkehrszeiten sehr stark genutzt. Zudem verkehren auf dieser Linie noch Fahrzeuge der alten Baureihe. Neben deren Ersatz setze ich mich für eine spürbare Taktverdichtung auf dieser Linie ein.
Für die gesamte Stadt und somit auch den Wedding gilt: Insbesondere die fortschreitende Verflechtung der Länder Berlin und Brandenburg führt zu einem immer größer werdenden Strom an Pendler:innen und somit auch Durchgangsverkehr. Denjenigen, die vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen können und/oder wollen, muss eine verlässliche Alternative geboten werden. Der Ausbau von Regional- und S-Bahn sowie der Verkehrsangebote - auch über die Landesgrenze hinaus - muss zügig vorangetrieben werden, wie z.B. im Norden in Richtung Hennigsdorf. Daher setze ich mich dafür, ein, dass für die Umsetzung des Projektes i2030 (Ausbau des Schienennetzes in der Hauptstadtregion) ausreichend Personal, Kapazitäten und finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. So kann auch der Durchgangsverkehr unter anderem auf der Müllerstraße reduziert werden.
Als ausgebildeter Lokführer denke ich bei dieser Frage auch an diejenigen, die unsere Mobilität jeden Tag ermöglichen. Im nördlichen Wedding befinden sich die U-Bahn-Werkstatt Seestraße und der Bus-Betriebshof Müllerstraße. Hier arbeiten viele Menschen daran, dass uns die BVG jeden Tag zuverlässig, pünktlich und sicher durch die Stadt bringt. Diese harte Arbeit verdient mehr Anerkennung, alle Mitarbeiter:innen müssen dafür angemessen bezahlt werden. Ich setze mich für gute Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigen im Verkehrssektor ein. Dazu zählt für mich ebenfalls, dass Ausgliederungen auch bei der BVG beendet werden (Berlin Transport GmbH). Alle Beschäftigen sollen direkt bei der BVG und dann zu besseren Bedingungen arbeiten können.
zu 2.: Die enge Zusammenarbeit mit Expert:innen, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Vereinen werde ich auch in Zukunft fortsetzen.