Frage an Matern von Marschall von Ulrich R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr von Marschall,
die Spannungen in Kamerun steigen zwischen dem anglophonen Landesteil in South- und Northwest und der frankophonen Regierung in Yauondé, wie der Beauftragte der Evangelischen Landeskirche in der BZ vom 22.9.2018 ausgeführt hat.
Es ist zu lesen, dass der sich der Landesbischof an die Bundeskanzlerin gewandt und um Vermittlung gebeten hat. Auch an die MdBs erging in Schreiben mit der Bitte, ihre diplomatischen Möglichkeiten auszuschöpfen.
Ich frage nun an, ob Sie dieses Schreiben kennen und ob Sie schon etwas unternommen haben?
Mit bestem Dank
Uölrich R., March
Sehr geehrter Herr R.,
haben Sie vielen Dank für Ihre heutige Anfrage über das Onlineportal abgeordnetenwatch.de, in der Sie die politische Situation in Kamerun thematisieren.
In der aktuellen Legislaturperiode nehme ich die Funktion als stellvertretender Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik wahr. Als Berichterstatter meiner Fraktion für die Länder Subsahara-West verfolge ich die aktuellen Entwicklungen in den beiden anglophonen Regionen Kameruns sehr genau und mit großer Sorge. Eine weitere Eskalation und eine Spirale der Gewalt sind zu befürchten.
In Ihrer Anfrage weisen Sie darauf hin, dass die Besorgnis bezüglich des Konflikts in Kamerun über die Kirchen an die Bundeskanzlerin sowie die Bundestagsabgeordneten kommuniziert wurde. In der Tat stand ich hierzu unter anderem auch im schriftlichen wie persönlichen Austausch mit Pfarrer Eberhard Deusch, Landeskirchlicher Beauftragter für Mission und Ökumene Südbaden. Hier möchte ich Sie auch auf ein aktuelles Interview mit Herrn Deusch in der Badischen Zeitung zur Situation in Kamerun hinweisen: http://www.badische-zeitung.de/ausland-1/kamerun-schlittert-in-einen-buergerkrieg--156910776.html.
Des Weiteren informiere ich mich regelmäßig über die aktuelle Situation in Kamerun und stehe in engem Kontakt mit dem Auswärtigen Amt sowie dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Auch mit Friedensaktivisten, wie Frau Laura Anyola Tufon - Menschenrechtsverteidigerin und Expertin für Konfliktmanagement mit 16 Jahren Erfahrung für Gerechtigkeit und Frieden in Kamerun - oder Vertretern vom Hilfswerk Misereor stehe ich im Dialog. So gab es in den vergangenen Monaten mehrere Gespräche zur Situation in Kamerun. Ebenfalls fand im Frühsommer eine Anhörung im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zur Situation in Kamerun statt, bei der auch Frau Tufon als Gast teilgenommen hat.
Sehr geehrter Herr R., es sei Ihnen versichert, dass die CDU/CSU-Bundestagsfraktion und ich die Situation in Kamerun genau verfolgen und dabei auf die Bundesregierung einwirken, um eine Befriedung des Konflikts zu erwirken.
Ich hoffe Ihnen mit dieser Antwort behilflich gewesen zu sein und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihr Matern von Marschall MdB